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Lowlands Weed Company – Der Anfang von etwas Großem

Die Anfänge des europäischen Cannabis-Aktivismus – Cannabis-Aktivismus ist heutzutage in den sozialen Medien allgegenwärtig. Den Stein dafür haben ein paar Hippies, Ende der 60er Jahre, in Amsterdam ins Rollen gebracht. Kommt an Bord der Lowlands Weed Company mit CannabisBlog.eu!  

Cannabis in den Niederlanden

Ende der sechziger Jahre wurde Cannabis in den Niederlanden zum Handelsprodukt. Dies passierte in erster Linie nicht aufgrund eines finanziellen Interesses, sondern weil Cannabis zu dieser Zeit schlichtweg benötigt wurde. Die Hippies brachten zu dieser Zeit ihren alternativen Lebensstil vom Hippie Trail mit. Dieser war geprägt von den Kulturen, die sie auf den Reisen kennengelernt haben. Zu dieser Zeit wurde noch hauptsächlich aus Afghanistan oder anderen Ländern importiertes Hashish geraucht. Der damit verbundene Duft ist für viele noch heute eng mit der Amsterdamer Innenstadt verknüpft.

Hippie Trail Karte
Hippie Trail Karte von London bis Kathmandu

Jasper Grootveld und die Provos 

Zur selben Zeit veranstaltete auch der junge Holländer Robert Jasper Grootveld am Spui so genannte Happenings, bei denen von vielen Hippies und anderen Personen der Counterculture auch Gras geraucht wurde. Natürlich führte das schnell zum Ärgernis der Polizei, was die junge Bewegung jedoch schnell wachsen ließ. Binnen kürzester Zeit nahmen mehrere Hunderte an den Happenings am Amsterdamer Spui teil. Grootveld gab dem Wort “Alternativ” zu dieser Zeit eine ganz neue Bedeutung und Kraft.

Provos und Polizei Auseinandersetzung
Provos in einer Auseinandersetzung mit der Polizei in Amsterdam

Die Gruppe, die bei diesen Happenings entstand, wurde schnell “die Provos” genannt. Sie waren regelmäßig, an den Samstagabenden, in Auseinandersetzungen mit der Polizei verwickelt. Cannabis wurde in diesem Kontext medial zu einem Symbol für zivilen Ungehorsam und für die Counterculture als solche genutzt. In der niederländischen Gesellschaft stieß “der Aufstand gegen die Regierung” in großen Teilen der Gesellschaft auf Zustimmung und Sympathie.

Kees Hoekert der Bombenbauer 

Die Hippies wurden allgemein als friedlich, etwas verrückt aber unproblematisch wahrgenommen. Hash rauchen, so äußerten sich damals viele Bürger auch öffentlich, gehöre in den Augen vieler Niederländer, als logischer Teil, zum Lebensstil eines Hippies dazu. 

Später gab es jedoch auch fragwürdige Aktionen seitens der Provos, wie zum Beispiel das Crashen der Hochzeit von Prinzessin Beatrix am 10. März 1966 mit selbstgebauten Rauchbomben. In die Aktion war auch der junge Holländer Kees Hoekert verwickelt. Er baute in der Nacht vor der Hochzeit die Rauchbomben auf seinem Hausboot (das Hausboot wird später noch eine wichtige Rolle spielen). Am 13. Mai 1967 fand das letzte Provo-Happening am Spui statt – The Death of Provo. Es gab scheinbar nichts mehr zu provozieren.

Rauchbomben während der Hochzeit von Prinzessin Beatrix am 10. März 1966
Rauchbomben während der Hochzeit von Prinzessin Beatrix am 10. März 1966

Die Lowlands Weed Company

Hoekert umgab sich weiterhin mit Hippies und pflanzte Ende der 60er Jahre in ganz Amsterdam aus Protest Hanfsamen. Zeitgleich entwickelte sich die Stadt zur Hippie-Hochburg Europas. Im Jahr 1969 freundeten sich Kees Hoekert und Jasper Grootveld (Mitinitiator der Provo-Bewegung) an. Grootveld hörte zuvor von dem Rauchbomben-Bauer, der Cannabispflanzen auf seinem Hausboot anbaute. Kurz darauf gründeten die beiden die Lowlands Weed Company (Lowlands Weed Compagnie, Lowland=Niederlande). Sie kauften gemeinsam ein Kilo Futter-Hanfsamen und pflanzten sie auf Kees’ Hausboot “De Witte Raaf” (The White Raven/Der weiße Rabe) an. Das Hausboot lag am Wittenburgergracht, gegenüber einer Polizeistation.

Kees Hoekert und Jasper Grootveld auf dem Hausboot "De Witte Raaf"
Kees Hoekert und Jasper Grootveld auf dem Hausboot “De Witte Raaf”

“45.000 Cannabis-Pflanzen zu verkaufen

Es handelte sich dabei offiziell nur um Nutzhanf ohne THC, aber der gewollte Effekt trat trotzdem ein. Hoekert und Grootveld wurden medial zu den ersten legalen Cannabis-Verkäufern erklärt und schnell ging das Gerücht um, es sei legal in den Niederlanden Cannabis anzubauen. Einige Hippie-Reiseunternehmen boten an, einen Magic Bus Stop am Hausboot der Lowlands Weed Company zu machen. Es war ein grandioser Streich mit medialer Tragweite, der laut ihrer eigenen Aussage lediglich der politischen Bildung dienen sollte. Die beiden wurden zu Hollands ersten Cannabis- Aktivisten

45.000 Marihuana-Plants For Sale - eine grandioses Werbeplakat
45.000 Marihuana-Plants For Sale – eine grandioses Werbeplakat

Ein Bekannter der beiden aus Amerika schickte Kees kurz darauf “richtiges” Saatgut. Später wurden dann auch eigene Samen unter dem Namen Lowlands Seed Company verteilt. Teilweise war die Straße zum Hausboot so voll, dass sich die Polizei gezwungen sah, die potenziellen Gärtner in die richtige Richtung zu lotsen, um Chaos zu vermeiden. Das Ziel von Kees und Jasper war wie folgt: “To hempen the Amsterdam asphalt-jungle”. Wenn man Amsterdam heute betrachtet, sieht man, wovon die beiden damals nur geträumt haben können. Die beiden hatten die Vision, unabhängig vom Hash-Import zu sein und selbst Cannabis in den Niederlanden anzubauen. Kees experimentierte in den Jahren darauf mit Samen aus Amerika, Indonesien und  Marokko. Jahre später sollte dann die Hybrid-Sorte Skunk von einem Amerikaner namens Sam the Skunkman die Vision des in Holland angebauten Cannabis realisieren (Dazu in diesem Beitrag mehr).

Das Vermächtnis der Lowlands Weed Company

Hoekert und Grootveld traten eine Bewegung los, die bis heute stetig wächst und stärker wird. Dafür kann man den beiden dankbar sein. Kees sagte 1994 an Deck seines Hausboots: “Wir, die Lowlands Weed Company, hatten immer eine symbolische Funktion. Wir verkauften den Leuten für fünf Gulden Pflanzen, die danach selbstständig weiter wachsen konnten. Es gab keinen Grund zurück zu kommen.” Im Jahr 2000 ging sein Boot bei einem Brand unter. Kees war für eine Nacht obdachlos und kam am nächsten Tag bei einem Freund unter. 

Grootveld ging wieder einem seiner frühen Hobbys, dem Floß-Bauen, nach und ließ sich in der Hafengegend von Amsterdam nieder, wo er später auch verrückte Workshops abhielt. Landschaftsmalerei mit Müll war einer davon. Er mochte es scheinbar bis zuletzt alternativ und provokant. 

Jasper Grootveld (geboren am 19. Juli 1932) starb am 26. Februar 2009 in seiner Heimatstadt Amsterdam. Kees Hoekert, der “Grandfather of the Dutch Nederweed”, starb am 1. Januar 2017, im Alter von 88 Jahren in einem Pflegeheim in Elburg. Rest in peace!

Rauchige Grüße

GD420

Der Einfluss von Grateful Dead auf die Cannabis-Kultur

Manche Dinge gehören einfach zusammen. Topf und Deckel, die CDU und ihre Verbote. So auch die 1965 in San Francisco gegründete Rockband Grateful Dead und Cannabis. Ein Ausflug in die Zeit der Gegenkultur des vergangenen Jahrhunderts. Chemdog, Casey Jones & Co!

Time to smoke – it’s 4:20!

In einem anderen Artikel von vor einem Jahr habe ich euch bereits von der Entstehungslegende von 420 und den “Waldos” erzählt. Die besagte Gruppe von High School Schülern waren Deadheads. So nennt sich die treue Fangemeinde der Rockband Grateful Dead. Die Waldos pflegten guten Kontakt zu Phil Lesh, dem Bassisten der Band. Einer der Schüler wurde später Lesh’s Roadie. Auf der anschließenden Tour wurde der Code 420 so auch unter den Deadheads bekannt. Im Jahr 1990 (Ende Dezember) erstellte eine kleine Gruppe Deadheads diesen Flyer für eine Grateful Dead Show im Oakland Coliseum:

420-Flyer der auf dem Parking Lot des Grateful Dead Konzerts im Oakland Coliseum verteilt wurde (1990), AJ Herrington

Per High Times in die Welt

AJ Herrington, ein freier Cannabis-Journalist der unter anderem für Forbes und High Times Magazine schreibt, fand Ende des Jahres 1990, auf dem Parkplatz vor einem Grateful Dead Konzert im Oakland Coliseum, den 420 Flyer und nahm ihn mit um später eine Kopie in der Mai (1991) Ausgabe des High Times Magazines zu veröffentlichen. Kurz darauf meldeten sich dann einige Mitglieder der Schüler-Gruppe (Waldos) und erzählten Herrington ihre Version der 420 Entstehungsgeschichte.

High Times schrieb daraufhin über sie als “Die Erfinder des Begriffs 420” (the inventors of 420) und die Geschichte wurde nach und nach bekannter. Auch die Band Grateful Dead und ihr Frontmann Jerry Garcia haben es bis in die 2000er regelmäßig auf die High Times Magazine Titelseiten geschafft und so Generationen von Cannabis-Liebhabern geprägt.

Der Deadhead-Flyer vom Oakland Coliseum mag sich in Bezug auf einen Polizeicode mit der Nummer 420 geirrt haben, aber die Fans hinter der mysteriösen Marihuana-Botschaft hatten ganz sicher eine größere Mission im Sinn: Sie wollten, dass Menschen auf der ganzen Welt an einem Tag im Jahr zusammenkommen und gemeinsam Gras rauchen. So entstand die Idee eines Feiertags für Kiffer, zu dem sich der 20. April (4.20, amerikanische Monatsangabe) entwickelt hat.

Grateful Dead und die Gegenkultur der 60er Jahre

Dazu eine kurze Erklärung. Die Band um Frontman Jerry Garcia († 9. August 1995 in Lagunitas-Forest Knolls, Kalifornien) hatte schon immer einen besonderen Bezug zur Gegenkultur, welche auch für ihre Affinität zu bewusstseinserweiternden Substanzen bekannt ist. Schon der erste Gig der Band unter dem Namen Grateful Dead fand auf einem der Acid Test Veranstaltungen von Ken Kesey statt. 

Ein Flyer für einen von Ken Kesey’s Acid Tests in den 60er Jahren. Grateful Dead taucht auch auf dem Flyer auf

Ken Kesey war alles Mögliche, was ein Hippie zu dieser Zeit sein konnte, auf Wikipedia liest man dazu: Schriftsteller und Aktionskünstler. Belassen wir es einfach dabei.

Auf den von ihm “Acid Tests” getauften Veranstaltungen soll die Band Grateful Dead unter dem Einfluss von LSD erst wirklich zusammengekommen sein. Man stelle sich eine Kommune im Epizentrum der Hippie-Bewegung, in San Francisco vor. Lauter trippende Hippies sitzen herum, rauchen Gras und konsumieren kollektiv LSD. Währenddessen spielt im Hintergrund eine Gruppe einen Mix aus Blues, Country, Jazz, Folk, Reggae, Bluegrass, Gospel und Psychedelia und singt dazu etwas verträumt. Während einer dieser Sessions traf Owsley Stanley, einer der ersten LSD Produzenten der 60er Jahre auf die Band. Er fing an, sie finanziell zu unterstützen und wurde ihr Tontechniker. Der Einfluss von Stanley und seinem hochreinen LSD hat die damalige Gegenkultur massiv geprägt.

Purple Haze Story – Grateful Dead Drogenkoch

Die Hippies dieser Zeit hätten ohne Owsley Stanley zum größten Teil ohne Acid auskommen müssen. Für das Monterey Pop Festival im Jahr 1967 stellte Stanley dann, passend zu dem von Jimi Hendrix geschriebenen Song “Purple Haze”, eine Ladung LSD auf lila Blottern her. Jimi Hendrix zündete an diesem Abend seine Gitarre an und die Purple Haze-Legende wurde geboren. Später wurden dann auch verschiedene Haze-Genetiken im Anklang an diese Geschichte Purple Haze getauft, der Name des Liedes hat jedoch nichts mit Cannabis oder LSD zu tun, das waren schlichtweg nachträgliche Adaptionen. Grateful Dead trat an diesem Abend (Sonntag, 18. Juni 1967) genau vor Jimi Hendrix auf dem Monterey Pop Festival auf.

Mit der wachsenden Popularität der Band wuchs auch ihr Einfluss auf die Cannabiskultur. Grateful Dead wurde zum Synonym für einen Lebensstil, der Individualität, Kreativität und das Streben nach einem höheren Bewusstsein umfasst – Werte, die bei Cannabis-Liebhabern damals wie auch heute großen Anklang finden. 

Kind Bud? Parking Lot Weed

Kommen wir zu einem meiner Lieblingsthemen, der Genetics-Folklore. 1991 war nicht nur das Jahr, in dem der erste High Times Artikel über 420 erschien, sondern auch das Jahr des Chemdogs (Year of the Dog). Eine besondere Genetik, die die Wege für Sour Diesel und viel mehr ebnen sollte.

Am 7. Juni 1991 spielte Grateful Dead im Rahmen ihrer Tour ein Konzert im Deer Creek Amphitheatre, einer Freilichtbühne in Noblesville, Indiana. Die Deadheads feierten typischerweise schon vor und nach den Veranstaltungen auf den Parkplätzen des Veranstaltungsortes. Auf diesen “Parking Lots” entstand im Rahmen der Grateful Dead Konzerte ein eigenes Versorgungssystem. Batik Tshirts, Dead-Merch & andere Kleidung, Schmuck, Pfeifen, Essen & Trinken aber auch Gras – auf den Grateful Dead Parking Lots fand man alles. 

Ein Grateful Dead Concert Parking Lot in den 80ern, USA Today

Die beiden Freunde Pbud (Mike Nee) und JoeB (Joe Brand) kamen kurz vor der Grateful Dead Tour 1991 an sehr gutes Gras, welches ursprünglich aus Oregon gekommen sein soll und “Dog Bud” genannt wurde. Möglicherweise handelte es sich dabei um einen besonderen Pheno von Nevil’s Roadkill Skunk. Sie kauften circa 1 ½ Pfund (680 g), um es selbst zu rauchen und einen Teil auf der Grateful Dead Tour weiterzuverkaufen. Weil die beiden das chemische Aroma der Blüten besonders interessant fanden, nannten sie es fortan “Chem Weed”.

Chemdog 

Auf dem Deer Creek Parking Lot des Grateful Dead Konzertes fingen sie es dann an, an andere Deadheads zu verkaufen. Sie bemalten ein Stück Pappe mit dem Slogan “Kind Bud”. Innerhalb kürzester Zeit standen die Leute vor Joe’s grünem Subaru Schlange und wollten etwas vom Chem Weed/Dog Bud kaufen. So auch der damals 18-jährige Greg Krzanowski aka Mass G (Massachusetts Greg). 

T-shirt-Print, Credits Chemdog

Greg kaufte für jeweils 60$ 2x 1/8 ounces (7 Gramm, sehr teuer für die damalige Zeit) und fragte nach der Telefonnummer der beiden Verkäufer, die er dann auch von Joe bekam. Pbud und Joebrand erzählten ihm auch die Story hinter dem Namen Dog Bud, dass es so stoned machen würde, dass man sich wie ein Hund auf der Couch zusammenrollt und dass die beiden es aufgrund des chemischen Aromas Chem Weed nannten. Greg war der Meinung, noch nie so gutes Gras geraucht zu haben und kombinierte daraufhin Dog Bud mit Chem Weed – Chemdog und nahm danach diesen Namen auch als Spitznamen an. 

Post-Hustle in den 90ern

Nach dem Ende der Grateful Dead Tour rief er Pbud an, der ihm kurz darauf zwei weitere Unzen per Post schickte. In einer dieser beiden Unzen fand Chemdog 13 Samen von denen er 1991 4 Stück zum Keimen bringen wollte. Ein Samen keimte nicht, aus einem kam eine männliche Pflanze, die Greg damals leider nicht behielt. Die beiden anderen Samen brachten weibliche Pflanzen hervor, die  Chemdog 91 und Chem Sister

Chemdog Fine Art Print mit Grateful Dead Bootleg Logo

Pbud und JoeB erfuhren erst circa 10 Jahre später, als Greg wieder Kontakt aufnahm, dass es sich bei Chemdog um einen Bagseed aus dem Chem Weed handelt. Im Jahr 2000 ließ Greg/Chemdog 3 weitere Samen keimen und nannte sie C,D & E (alle 3 weiblich). Bei Chem D (nicht bei Seedfinder gelistet) handelt es sich um den Phänotyp, der dem originalen Dog Bud am meisten ähnelt. 

2006 sendete Greg 4 der verbliebenen Samen, die er damals eingefroren hatte, zu JoeB. Sie waren nummeriert von 1-4. Von diesen 4 Pflanzen (ebenfalls alle weiblich) wurde die Chem 4 (ebenfalls nicht als Klon bei Seedfinder gelistet) selektiert und wird bis heute von zahlreichen Growern kultiviert, 1-3 sind nicht mehr wirklich im Verkehr. 

Die verbliebenen 3 Samen aus Gregs versamter Unze wurden, als sein Grow 2011 gebusted wurde, von Bundesagenten konfisziert und liegen womöglich immer noch in irgendeiner Asservatenkammer.

Noch abschließend: Es hieß nie Chemdawg (Seedfinder, bitte). Top Dawg Genetics arbeitete mit Chemdogs Genetik weiter und entwickelte Strains wie Stardawg, so kam das W dazu, hat aber nichts mit der ursprünglichen Genetik zu tun.

Casey Jones & Shoreline

In Berlin gab es im Jahr 2017 einen richtigen Devil’s Harvest Seeds-Rush, ich denke mal, ausgelöst durch die damalige enge Zusammenarbeit mit dem Coffeeshop Mr. K & Co in Amsterdam. So wurden Strains wie Shoreline und Casey Jones ziemlich schnell bekannt. 

Ein Originalpack der Casey Jones von Head Seeds

Casey Jones ist eine Genetik, die ursprünglich von Head Seeds stammt. Ein Cut dieser Genetik von True Cannabliss stellte zu seiner Zeit die Coffeshop-Szene in Amsterdam auf den Kopf. Dieser spezielle Cut war sehr dieselig und soll als einer der ersten die 2g/Watt-Marke unter NDLs gebrochen haben. Der Name Head Seeds bezieht sich auf die Deadhead Community, das Logo des Züchters (der sich Gratefulhead nennt und 2006 bei icmag in Erscheinung trat) ist eine abgewandelte Form des originalen Grateful Dead Band-Logos. Außerdem war Casey Jones der Titel eines Songs, den die Band 1970 veröffentlichte. Devil’s Harvest Casey Jones ist eine S1 der ursprünglichen Genetik von Head Seeds.

In den 1980er Jahren wurde während eines Grateful Dead Konzerts im Shoreline Amphitheatre, Mountain View, ein für die Zeit sehr potenter Skunk Phenotyp unter den Deadheads verkauft, der daraufhin Shoreline (oder Texas Shoreline) getauft wurde. Devil’s Harvest’s späteren Shoreline-Seeds beruhen auf Shoreline x Oasis (eine Northern Lights Selektion von Dutch Passion).

Summer of Love & Hippie-Lifestyle 

Ein Deadhead Anfang der 80er im Emerald Triangle

Viele der Deadheads waren Aussteiger, die sich im Emerald Triangle, einem wenig erschlossenen Gebiet mit optimalen Wetterbedingungen für den Outdoor-Cannabis-Anbau, wiederfanden. Dort herrschte seit den 1960er Jahren eine durch die Aussteiger/Hippies geschaffene, steuerfreie Cannabis-Schattenwirtschaft. Der Einfluss dieser Region auf die Cannabis-Kultur und -Wirtschaft, der bis heute anhält, ist nicht zu verleugnen. Zahlreiche bekannte Organic Grower und Züchter sind immer noch in dem 3-Staaten-Eck ansässig. Mendo Dope Boys, Bodhi’s auf buddhistischen Elementen basierender Breeding-Style oder die Genetiken der Gage Green Group, wie Grateful Breath. Viele führten nach Deadhead-Manier den friedvollen Lebensstil fort und nutzen weiterhin grafische Elemente, Songnamen, einzelne Wörter  – den Einfluss dieser ungewöhnlichen Jam-Band namens Grateful Dead auf die Cannabis-Kultur kann man nicht leugnen. 

“Deadheads are like people who like licorice. Not everybody likes licorice, but the people who like licorice really like licorice.”

– Jerry Garcia 

Die Vorliebe der Deadheads für Cannabis spiegelt den anhaltenden Einfluss der Band auf die Gegenkultur und verschiedenste Künste wider. Das Zusammenspiel zwischen ihrer Musik und der Wirkung von Cannabis hat innerhalb mehrerer Generationen eine einzigartige Subkultur geschaffen, in der die Fans Trost, Aufmerksamkeit und Selbstdarstellung fanden. Die mit gutem Cannabis angereicherte Grateful Dead-Experience ist ein Beispiel für den Vibe, der von Musik im Zusammenspiel mit unserer Lieblingspflanze ausgeht, der gesellschaftliche Normen überwindet und ein Gefühl der Zugehörigkeit unter Gleichgesinnten fördert.

Weil (thanks god) Cannabis weiterhin an Akzeptanz und gesellschaftlicher Anerkennung für seine potenziellen therapeutischen und erholsamen Vorteile gewinnt, wird das Vermächtnis der Band Grateful Dead und ihrer crazy Fangemeinde wahrscheinlich als ein bedeutendes Kapitel in der Geschichte der Cannabiskultur, der Musik und der Gegenkultur in den USA des 20. Jahrhunderts fortbestehen.

Grateful Dead Bandfoto, Spotify

Bis zum nächsten Mal

Euer

GD420

Skunk – Wie ein Strain die Welt eroberte 

In den 80er Jahren tauchte mit der Cannabis-Sorte Skunk ein Strain auf dem Radar auf, der die europäische Cannabis-Kultur nachträglich prägen sollte. Wir tauchen gemeinsam ein in die 60er Jahre der USA, in spannende Geschichten und einen entscheidenden Teil der Cannabis-Geschichte, der maßgeblich dazu geführt hat, dass Amsterdam zum neuen Hotspot für Cannabis-Touristen in Europa wurde. 

Das Sortenprofil vom Skunk

Zu Beginn möchte ich kurz auf die Eigenschaften der Sorte Skunk eingehen, die übrigens später auch den ersten, jemals ausgetragenen High Times Cannabis Cup im Jahr 1988 gewonnen hat (auch wenn dieser damals nur aus 3 Jury-Mitgliedern bestand). 

Skunk ist ein aus Kalifornien stammender Strain der 70er Jahre. Die Sorte hat indoor eine Blütezeit von circa 60 Tagen (für den bekannten körperlichen Effekt) und hat einen deutlich höheren Ertrag als die anderen zu dieser Zeit bekannten Sorten. 

Ein Outdoor Grow mit der Skunk #1
Ein Skunk-Grow aus dem Jahr 1979 vom icmag.com-User @Madjag

Der Strain Skunk (“skunk” ist das englische Wort für Stinktier) ist für sein intensives und markantes Aroma bekannt. Es verströmt einen starken, durchdringenden Duft (Gestank? Liegt wohl im Auge des Betrachters), der oft als “skunkig”, erdig oder moschusartig beschrieben wird. Dieses unverwechselbare Aroma hat dem Strain seinen Namen verliehen und ist eine seiner charakteristischen Eigenschaften. Die Blüten neigen zu Foxtailing und haben in der Regel eine von dunkel- bis giftgrün variierende Farbe. Sie bilden vielen, orangefarbenen oder braune Pistillen.

Skunk #1 Blüte getrocknet
Eine Nahaufnahme einer fertig getrockneten Blüte Skunk #1 von 2017. Credit für das Foto geht an @stoner.bazaar – folgt ihm auf Insta für mehr geniale Fotos!

Die späten 60er Jahre

Die Hippies der 60er Jahre haben dazu beigetragen, dass Cannabis-Saatgut seinen Weg in die westliche Welt gefunden hat. Diese jungen, sich zur Gegenkultur zählenden Menschen hörten nicht nur Psychedelic Rock, sondern besuchten auch die Länder auf der Route des “Hippie-Trails” und brachten später Cannabis-Saatgut mit zurück in ihre Heimatländer.

Notiz: Für all die, die sich näher mit dem Hippie Trail auseinander setzen wollen, empfehle ich das Buch “Hippie” von einem meiner Lieblingsautoren, Paulo Coelho.

Amsterdam zählte übrigens zu dieser Zeit als “Magic Center” (auch aufgrund der damals schon drogenfreundlichen Politik). Als einer von zwei Hotspots (neben dem Piccadilly Circus in London) der Gegenkultur in Europa zog die niederländische Hauptstadt viele Freigeister und Hippies an. Zu dieser Zeit begannen auch amerikanische und europäische Grower mit Samen aus Ländern wie Afghanistan, Indien oder Thailand in ihren Heimatländern Cannabis anzubauen. Die amerikanischen Grower nutzen außerdem, aufgrund der geografischen Nähe, auch die aus Mexiko und Kolumbien stammenden Landrassen.

Ein Grower namens Jingles soll dann in den frühen 70er Jahren in Kalifornien eine weibliche Afghani-Pflanze mit dem Pollen eines Colombian Gold-Männchens bestäubt haben. Ein Weibchen aus der daraus resultierten F1-Generation soll wiederum mit Acapulco Gold-Pollen bestäubt worden sein. Es ist ein offenes Geheimnis, dass diverse Samenbanken später unter dem Namen Skunk #1 Seeds vermarktet haben, die andere Elternpflanzen nutzen.

Jingles Artikel Blotter Magazine 1979
Unter dem Namen Selgnij (Jingles rückwärts geschrieben) veröffentlichte Sam the Skunkman 1979 in der vierten Ausgabe des Blotter Magazines einen Artikel zum Thema Cannabis-Anbau und -Zucht.

Aus dieser (womöglich einer der ersten) Hybrid-Züchtungen ist dann die Sorte namens Skunk hervorgegangen. In der darauffolgenden Zeit wurden Stecklinge und das Saatgut vom Skunk durch verschiedene Gruppen in Kalifornien vertrieben und durch Selektion beeinflusst. Die Variante eines damaligen, aus der Bay Area stammenden Kollektivs namens Sacred Seeds sollte den weiteren Weg ebnen.

Sam the Skunkman

Das Züchter-Kollektiv wurde 1976 gegründet. Bei Sacred Seeds spielte der Grower und Breeder mit dem Spitznamen “Sam the Skunkman” (bürgerlich David Paul Watson) eine entscheidende Rolle; möglicherweise war er aber auch das “Kollektiv”. 

Er soll über Jahre hinweg in den 70er Jahren an der Skunk-Genetik gearbeitet haben. Diverse Quellen erwähnen Selektions-Projekte mit tausenden Pflanzen. Die Arbeit und seine Hingabe führten womöglich zu der Genetik, die wir heute unter dem Namen Skunk kennen und schätzen. Einige sind seit langem der Meinung, dass es sich bei Jingles und Sam the Skunkman um ein und dieselbe Person handelt. Dies kann ich jetzt anhand von zuverlässigen Informationen bestätigen. Sam’s oder Jingles’ Skunk sollte bald alles auf den Kopf stellen!

Notiz: Sam the Skunkman ist heute im icmag.com-Forum als Moderator aktiv, lebt in Amsterdam, ist seit 1990 CEO seiner Firma HortaPharm BV und ist mitverantwortlich für die Pflege der digitalen Cannabis Bibliography auf icmag.com. Er verkauft regelmäßig Saatgut über seedbay unter dem Markennamen “Cultivators Choice”. Die Samenbank Cultivators Choice wurde von Sam the Skunkman im Jahr 1985 nach seiner Ankunft in Amsterdam gegründet (so hat er Sacred Seeds weitergeführt). Er hat in den Niederlanden den Eigenanbau von Cannabis mit seiner Skunk-Genetik, aufgrund der kürzeren Blütephase überhaupt erst möglich gemacht.

Skunk – Eine neue Generation Cannabis-Hybriden

Die Vorteile der neuen Sorte namens Skunk waren schnell in aller Munde. Wernard Bruining, der Gründer des ersten holländischen Coffeeshops und derjenige der Sam the Skunkman später nach Amsterdam holte, sagte Jahre später in einem Interview: “Skunk war der Strain, der uns zum Durchbruch verhalf; es hatte weniger Blätter und mehr Pistillen.”

Das Logo von Sacred Seeds. Quelle/Credit: seedfinder.eu

1979 verkaufte Sacred Seeds im Homegrown Katalog zum ersten Mal Skunk-Samen. Skunk #1 wurde in kürzester Zeit zu einem absoluten Verkaufshit. Die Grow-Community in Kalifornien feierte es damals, die neue Sorte schon im Oktober ernten zu können. Der Indica-typische Effekt war für viele damals jedoch uninteressant. Daher wurde Skunk kurz darauf auch das erste Mal mit den bereits bekannten Sorten gekreuzt, um den belebenden Effekt mit der kürzeren Blütephase zu kombinieren.   

Skunk Hype

Es gab ursprünglich 28 verschiedene Skunk-Sorten im Sacred Seeds Katalog, sortiert nach Blütedauer. Die Skunk #1 war die mit der kürzesten Blütephase und gewann wortwörtlich das Rennen. Das war eine enorme Errungenschaft. Die zuvor bekannten Landrassen waren deutlich ertragsschwächer als die neue Sorte Skunk. War das der erste Strain- Hype? 

Sam the Skunkman bekam kurze Zeit später auch von den Haze-Brüdern aus Santa Cruz die Haze Genetik und sicherte sie über Jahre, bis er in den späten 80er Jahren aufgrund diverser Probleme die USA verließ und nach Amsterdam zog. Dort setzte er seine Arbeit fort und revolutionierte mit einigen anderen spannenden Personen die europäische Cannabis-Kultur. Dabei spielte das Skunk eine entscheidende Rolle. Dazu in Kürze mehr.

Notiz: Die Brüder, die sich den Namen Haze Brothers gaben, bauten nie selbst Cannabis an und waren auch keine Brüder. Die drei waren Schmuggler, die Haze in großen Mengen kauften und es von Santa Cruz zur Ostküste brachten. In den 70er Jahren kam so gut wie das gesamte Haze an der Ostküste, besonders in der “tri-state area” (New York, New Jersey und Connecticut) von den Haze-Brüdern. Die wahren “Haze-Brüder”, die sich jedoch nie so nannten, waren die beiden Grower “G” und “R”(R.L.). Sie gelten als die Breeder vom Haze, ernteten Jahr für Jahr um die 60 Kilogramm der Sorte und verkauften sie an die drei Schmuggler. Sam the Skunkman war der Nachbar von “G” und bekam von den beiden Growern die Original Haze-Genetik, die er dann später mit in die Niederlande brachte.

Europäische Cannabis-Geschichte

Heute sind viele dieser spannenden Geschichten von den meisten längst vergessen. Wir können zwar nicht in die Vergangenheit reisen, aber zumindest hin und wieder dafür sorgen, einen Eindruck davon zu erhaschen. Ich habe mich in den vergangenen Wochen intensiv mit der europäischen Cannabis-Geschichte auseinandergesetzt und kann euch eins sagen: Das alles in einen stimmigen Zusammenhang, in chronologischer Reihenfolge zu bringen, ist gar nicht so einfach. 

Ich bin im Laufe meiner Recherche auf viele widersprüchliche Informationen gestoßen. Man darf nicht vergessen, dass die meisten der Leute, die eine Rolle in der Entwicklung von Cannabis im 20. und 21. Jahrhundert gespielt haben, jahrelang gegen Gesetze verstoßen haben und es in einigen Ländern teilweise heute noch tun. Die Informationslage ist daher nicht immer.. die zuverlässigste. Dazu kommt das extreme Greenwashing von einigen Firmen. In den folgenden Wochen werde ich weitere, spannende Recherchen hier mit euch teilen.

Ich finde es spannend, zurückzuspulen und Cannabis-History ein Stück weit von vorne erleben zu dürfen und versuche, euch bestmöglich daran teilhaben zu lassen. 

Folgt mir gerne auch auf Instagram, um auf dem Laufenden zu bleiben!

Rauchige Grüße

GD420

Swabian Extracts – Ein Interview mit dem deutschen Grower und Hashmaker

Der in Spanien lebende Schwabe, Grower und Hashmaker Swabian Extracts lässt spätestens seit diversen Cup-Platzierungen die Herzen deutscher Cannabis-Cannasseure höher schlagen. In der Social-Media-Welt hält sich der Cannabis-Aficionado eher bedeckt. Ich hatte jedoch kürzlich die Möglichkeit ein interessantes Gespräch mit dem deutschen Extraction-Artist zu führen, während der Duft von Kush Mints und Jokerz in der Luft lag.

Swabian Extracts im Interview mit CannabisBlog.eu

GD420: Ich grüße dich! Magst du dich für die, die dich noch nicht kennen, kurz vorstellen?

Swabian Extracts(SE): Hallo! Die meisten kennen mich unter dem Namen Swabian. Ich komme ursprünglich aus dem Stuttgarter Raum, lebe und arbeite zur Zeit jedoch in Spanien.

GD420: Wir kommen gleich dazu, was du genau in Spanien machst. Wann hattest du deine erste Berührung mit Cannabis und wie kam es dazu?

Growen war noch weit entfernt..

SE: Das hat bei mir relativ typisch angefangen, würde ich sagen. Ich habe mit circa 15 Jahren das erste Mal mit Freunden Gras probiert und so ein Jahr später wurde dann schon fast täglich geraucht. Growen und so weiter war damals aber noch weit entfernt.

GD420: Kannst du erklären, woraus deine Arbeit in Spanien genau besteht? Ich bin auf dich aufmerksam geworden, als ich Platzierungen bei Cups in diesem und im letzten Jahr von dir gesehen habe.

SE: Die Arbeit hier unten besteht hauptsächlich aus dem Anbau von Cannabis, dem Waschen von Hash und der Produktion von lösungsmittelfreien Extrakten. Hauptsächlich Live Rosin und ab und zu auch ein wenig Full Melt Hash.

Cannabis selber anbauen

GD420: Seit wann baust du selbst an und wieso hast du dich dazu entschlossen?

SE: Selbst angebaut wird, seit es die Wohnsituation in Deutschland zugelassen hat. Das war circa 2009. Ein großer Grund war auch damals, dass man Mitte der 2000er Jahre in Deutschland massive Probleme mit gestrecktem Gras hatte. Zu dieser Zeit haben auch schon zwei Freunde von mir selbst angebaut. Auch das hat mich nochmals motiviert, weil deren Qualität doch schon relativ gut war für diese Zeit.

Frisches Live Rosin, Swabians Fotosammlung

Die eigenen Extrakte

GD420: Seit wann extrahierst du dein eigenes Material? Wie sahen die Anfänge aus?

SE: Ich habe relativ kurz nach meinem ersten Grow damit angefangen, den eigenen Trim zu waschen. Aber anfangs habe ich alles noch sehr einfach gehalten mit dem Camping Washer und natürlich gab es damals auch noch keine Freeze Dryer. Seit ungefähr fünf Jahren wasche ich jedes Mal meine komplette Ernte.

GD420: Wie hast du dir das nötige Wissen in diesem speziellen Bereich angeeignet?

SE: Das meiste habe ich damals tatsächlich über Youtube gelernt. Bubbleman und auch Frenchy Cannoli wären da zu erwähnen. 

Heutzutage gibt es guten Content zu dem Thema auf YouTube unter anderem von LowTemp Industries oder auch GoPurePressure.

Während der Spannabis gibt es in Barcelona immer einige Workshops von teilweise ziemlich bekannten Hashmakern, an denen man teilnehmen kann, wenn man ein bisschen tiefer in die Materie eintauchen möchte.

Click here to display content from YouTube.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

Fresh Frozen Demo von LowTemp Industries

GD420: Wieso konzentrierst du dich bei der lösungsmittelfreien Extraktion auf „Live Rosin“?

SE: Live Rosin wird aus frisch geernteten Pflanzen hergestellt (FreshFrozen). Diese werden nach der Ernte innerhalb kürzester Zeit eingefroren. 

Es ist eine ewig lange Diskussion bezüglich Live Rosin vs. Rosin.

Also Rosin, das aus Hash hergestellt wurde, bei welchem die Plants zuvor erst getrocknet wurden, kann von genauso hoher Qualität sein.

Die Terps vom Hash und  auch des Rosins sind bei FreshFrozen grundsätzlich stärker und auch die Farbe des Endprodukts ist meist ein wenig heller. 

Über den Effekt kann man ebenso lange debattieren. Ich persönlich bin der Meinung, dass Hash (und daraus dann Rosin), das aus gut angebauten (organisch bevorzugt) Flowers, welche schonend über 10-14 Tage getrocknet wurden, hergestellt wird, den stärksten Effekt hat, der auch am längsten anhält.

Aber der Markt momentan favorisiert hauptsächlich Live Rosin und FreshFrozen Hash und natürlich ist es für die meisten Grower und Hashmaker auch vom Platz- und Zeitmanagement her einfacher, vor dem Extrahieren nicht erst seine ganze Ernte trocknen zu müssen.

Extract-Competitions

GD420: Magst du erzählen, an welchen Cups du bisher mit deinen Extrakten teilgenommen hast?

Credit: @macrohuana for Full Moon Sesh Madrid 2022

SE: Seit 2020 habe ich diverse Male am „Masters Of Rosin“, der „Full Moon Sesh“, dem „EGO Clash Barcelona“ und der „Secret Sesh Barcelona“ teilgenommen. Hervorzuheben sind der zweite Platz bei der Full Moon Sesh in Madrid (2022) und der erste Platz bei der Secret Sesh in Barcelona (2023). Beide Male mit Live Rosin (genau wie die Entries bei den anderen Competitions).

Aktuelle Favoriten

GD420: Hast du eine Lieblings Strain-Familie/einen Lieblingsstrain? Womit arbeitest du momentan am liebsten beim Hash-Waschen?

SE: Also zur Zeit ist Blueberry Tartz aus meiner eigenen Selektion mein Favorit. Der Cross ist Zkittlez x Blue Power, der Breeder ist Sin City Seeds und man hat sehr schöne Zkittlez aber auch Sour/Kush Terps. Außerdem auch Kush Mints (Rapid Hippy Cut). Einfach ein richtiger Top Strain in jeder Hinsicht.

Credit: @macrohuana for Full Moon Sesh Madrid 2022

Wenn man auf der Suche nach Top-Washern ist natürlich GMO, oder auch die meisten GMO Crosses.

Einer der besten Washer momentan in meinem Line-up ist jedoch Grapes and Cream, ein Cross aus Grape Pie und Cookies & Cream.

Gegenwart und Zukunft

GD420: Wieso bist du nach Spanien gegangen und würdest du sobald hier legalisiert/entkriminalisiert wurde zurückkommen?

SE: Mich hat die entspannte Gesetzeslage nach Spanien getrieben. Hier lässt es sich momentan noch um einiges entspannter arbeiten. 

Ja mal schauen wie es in Deutschland laufen wird und was es letztendlich für Möglichkeiten gibt. Es wäre auf jeden Fall sehr interessant, in einem legalen Rahmen in seinem Heimatland zu arbeiten, aber ja, schauen wir mal.

GD420: Dann also: German engineered & produced?

SE: Ja, das ist natürlich das Ziel.

Swabian grown – german engineered.

GD420: Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast.


Folgt Swabian auch auf Instagram. Ich freue mich besonders darauf, in Kürze die Extrakte von Swabian probieren zu dürfen. Interviews dieser Art machen einen riesigen Spaß. Es ist schön zu sehen, dass deutsche Extraction-Artists auf internationaler Ebene mithalten können. Ich bin gespannt, wie Swabian Extracts bei der Full Moon Sesh in Berlin abschneiden wird. Ich werde hier in Zukunft öfter Interviews mit interessanten Personen aus der Community führen. Stay tuned!

Schreibt bei Fragen oder Anregungen gerne in die Kommentare oder sendet eine Mail an info@cannabisblog.eu

Rauchige Grüße

GD420


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Die Hanfburg – Das erste deutsche Cannabis-Forum – NEWS – Interview

Das Hanfburg-Forum. Es war die Heimat vieler Cannabis-Enthusiasten in den frühen 2000er Jahren und eine der ersten Anlaufstellen für Informationen zum Thema Eigenanbau von Cannabis in Deutschland. Heute findet man bei Google zahlreiche Informationen, Instagram ist voll mit ihnen und sogar ChatGPT kann einem einiges erklären. All das war damals nicht vorstellbar.

Es war einmal ein Forum…

Der Gründer und frühere Administrator “Knospe” oder “Dr. Knospe” ist einigen von euch vielleicht noch ein Begriff. Einigen konnte er möglicherweise noch im Rahmen des Forums mit seinem breitgefächerten Know-How helfen. Er schuf einen Meilenstein der deutschen Cannabis-Geschichte und prägte damit unsere Netzkultur in einer frühen Phase des Internets.

Dr. Knospe
Der Betreiber und Administrator Dr. Knospe war stets bereit Usern mit ihren Problemen zu helfen

Ich hatte kürzlich die Möglichkeit mit einem früheren Moderator zu sprechen, der dem ehemaligen Administrator “Knospe” nah stand. Er gewährt uns in einem Interview spannende Einblicke in die Vergangenheit des ersten deutschen Cannabis-Forums (die Hanfburg gab es bereits Jahre vor dem amerikanischen icmag.com-Forum), welches zuletzt mehr als 20.000 deutsche User hatte. Im Mai/Juni 2018 ging das Forum aus verschiedenen Gründen offline, doch jetzt gibt es exklusiv auf CannabisBlog.eu spannende Neuigkeiten zur Zukunft der Hanfburg!

Das Hanfburg-Interview

GD420: Ich grüße dich! Danke, dass du dir die Zeit nimmst. 

Welche Position hattest du im Hanfburg-Forum?

Hallo! Gerne. Ich war anfangs Moderator, später aber auch Admin/Tech Admin.

Hanfburg Forenübersicht
Die frühere Forenübersicht

GD420: Wie kam es zur „Gründung“ vom Hanfburg-Forum?

Das ist wirklich lange her. Zur Gründung kam es 1998 deswegen, weil das Internet tatsächlich noch Neuland und spannend war und es einfach kaum zugängliche Informationsquellen zum Thema Cannabis-Anbau gab. 

Die erste Version vom Forum war noch ein BBS-Board, also quasi eine Mailingliste.

Dann folgte die erste richtige Forensoftware und Google kam langsam in die Gänge. Dadurch ist das Hanfburg-Forum/Board extrem schnell gewachsen.

GD420: Was sind die Hintergründe vom Hanfburg Cup? Seit wann fand er in welchem Rahmen statt?

Der Hintergrund war, sich mit den Ergebnissen von Homegrows anderer User aus dem Forum richtig wegzu**** 😉 

Ganz zu Anfang ging es los mit einem Foren-Usertreffen auf einem Campingplatz in den Niederlanden. Daraus entwickelte sich dann der Hanfburg Cup. Das ging im Jahr 2002 los. So etwas gibt es wohl immer noch. Ich bin seit 2006 raus aus der deutschen Cannabis-Szene. 

Der Hanfburg Cup hatte zu seiner besten Zeit circa 20 Teilnehmer in den Kategorien “Indica”, “Sativa” und “Hash”. Damals ging es auch langsam los mit Eis- und Butanextraktionen. Der größte Hanfburg Cup war der 10-jährige im Jahr 2012.

GD420: Ich würde mir sehr gerne die alten Daten aus dem Forum anschauen und teilweise veröffentlichen. Es wäre doch schade, wenn ein Stück deutscher Cannabis-Kultur verloren gehen würde. Ist das möglich?

Ja. Und nein. Es ist kompliziert an die Daten zu kommen, sehr zeitaufwändig und möglicherweise sogar mit Kosten verbunden. Aber wenn der “richtige Zeitpunkt” eines Tages gekommen ist, werde ich mich darum kümmern und sie dir zukommen lassen.

GD420: Was ist mit der treibenden Kraft hinter dem Hanfburg-Forum, Dr. Knospe, passiert?

Sebastian ist 2006 verstorben.

Dr. Knospe - der Gründer des Hanfburg Forums
RIP Dr. Knospe – Sebastian vor einigen Outdoor-Pflanzen

GD420: Wieso konnte das Forum nicht am Leben gehalten werden?

Weil Sebastian gestorben ist. Er hat das ganze finanziert. ER WAR die Hanfburg.

Und er hätte sich auch notfalls für die Hanfburg in den Knast gesetzt.

Es gab niemanden, der das wollte, beziehungsweise konnte. 

Keine Ahnung, wie lange er es noch durchgehalten hätte. Nachdem das Internet nicht mehr so ganz Neuland war, fing es mit Abmahnungen an.

Geklaute Bilder, Beleidigungen und so weiter. Das Forum zu moderieren war ein enormer Akt und fraß viel Zeit.

Dazu kam die rechtliche Lage. Die, die das Forum zuletzt betrieben haben, saßen immer mit einem Bein im Knast. Nachdem der Server dann seinen recht sicheren Standort verlassen musste, wurde es abenteuerlich. Mit dem Resultat, dass keine physische Gewalt mehr über den Server vorhanden war.

Sprich: Es war nicht mehr möglich, die Platten mit einem Defibrilator zu bearbeiten 😉

GD420: Wurde die Genetik (zB. die Jack Flash Selektion “Jaggen”) von Dr. Knospe und vom Grünen Hessen (Sorte: “Grüne Hessin”) gesichert?

Ich gehe schwer davon aus.

Notiz: Von einem anderen ehemaligen User habe ich erfahren, dass beide Genetiken noch vorhanden sind. Es gab/gibt folgende Hanfburg-Clone-Only-Strains: Jaggen, Grüne Hessin, New Zealand, BooM!, Rhöner Dröhner und Blueberry Yum.

Die Story zur New Zealand: Ein User war im Urlaub in Neuseeland und rauchte sich durch das Buschweed des Landes. Ein ganz besonderer Batch war voll mit Samen. Diese wurden nach Deutschland gesendet um aus ihnen dann die New Zealand zu selektieren.

GD420: Gibt es Pläne für die Zukunft?

Ja. Die aktuelle politische Entwicklung in Sachen Cannabis-Anbau gestaltet sich sehr positiv.

Sobald der Anbau von Cannabis in Deutschland entkriminalisiert ist, wird dieses Forum in vollem Umfang an den Start gehen.

Natürlich den gesetzlichen Vorgaben entsprechend.

GD420: Vielen Dank! Das wird ja spannend.

Ich werde euch natürlich auf dem laufenden halten und umgehend auf dem Blog berichten sobald die Hanfburg wieder aufgebaut ist. Solange könnt ihr meine Instagram-Story im Auge behalten. Habt ihr noch altes Fotomaterial aus Hanfburg-Zeiten? Sendet es gerne an info@cannabisblog.eu

Danke auch an @illo.seeds für seine Hilfe und das Bereitstellen einiger Bilder! Er arbeitet auch heute noch unter anderem mit den alten Hanfburg-Genetiken.

Rauchige Grüße

GD420

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Mein erster Homegrow – Was alles schief lief

Eine kleine Geschichte über den ersten Homegrow meines 18-jährigen Ichs, den deutschen Zoll und die niederländische Grenze. !! Ich erzähle hier nur eine Geschichte !!

Tagestrip nach Enschede

Alles begann im Jahr 2015, an meinem 18. Geburtstag. Ich war rebellisch und hatte Hummeln im Hintern.

Zwei Wochen nach meinem Geburtstag zog ich bei meinen Eltern aus, zu Lasten meiner lieben Mutter. Mit zwei Freundinnen als Mitbewohnerinnen waren wir also zu dritt, die Wohnung hatte jedoch vier Zimmer. Ab da ging die Post ab! Projekt: Erster eigener Homegrow!

Wir fuhren in der Regel jeden dritten Tag nach Enschede für einen Tagestrip. Ich rief einige Tage nach dem Umzug einen damaligen Freund an, dessen Freundin ein eigenes Auto hatte. Wir fuhren kurze Zeit später, an einem Donnerstagmorgen, von Bielefeld mal wieder in Richtung Niederlande. Das Thema Homegrow fand ich schon seit einer längeren Zeit spannend.

Coffeeshop Café Mix

Gegen Mittag kamen wir in Enschede in der Nähe des Bahnhofs an und gingen zum “Café Mix” (am Anfang der City-Route komme ich in Enschede immer am “Black Sea” vorbei; der erste Coffeeshop, den ich jemals betreten habe). 

Der Cofeeshop Café Mix von vorne, Quelle/Credit: Google

Das “Café Mix” ist ein Coffeeshop im französischen Eckcafé-Stil und existiert so auch heute noch. Damals saß der Budtender gegenüber der Bar am Fenster. Wie ein Gast, bloß an einem Tisch voller Weed und Hash, dominierte er mit seiner Präsenz den Innenraum des Coffeeshops und wirkte aus heutiger Sicht etwas verrucht. Wir kauften 5 Gramm Gras für ein paar Joints, tranken eine Fanta Cassis und unterhielten uns mit dem deutschen Barkeeper. Nach ein wenig Small Talk fingen wir an über Genetiken zu sprechen. Ich fragte ihn, ob er einen Tipp für mich hätte, wo ich in Enschede Samen kaufen und mich zum Thema Homegrow beraten lassen könne . Er nannte mir einen kleinen Laden in einer Gasse, nicht weit vom “Café Mix”.

Das erste Mal Samen kaufen

Als wir ankamen, hielt ich den Laden zunächst für ein Souvenirgeschäft. Bunt, geschmacklos und… tatsächlich eine Wand mit einer kleinen Samen-Auswahl. 

Weil mich das damalige Marketing von Royal Queen Seeds irgendwie gecatcht haben muss, kaufte ich einige ihrer Seed-Packs und ließ mich noch etwas beraten. Wir rauchten noch den letzten Joint auf und gingen wieder zum Auto, um uns auf den Heimweg zu machen.

Der Rückweg und meine Begegnung mit dem Zoll

Ich saß auf der Rückbank hinter dem Fahrersitz. Vor mir war dieser typische Sitzüberwurf mit Klettverschluss-Fächern für Spielzeug, um kleine Kinder während der Autofahrt zu beschäftigen. Eins dieser Fächer war kaputt. Ich schob also die Samen-Packungen durch die offene Naht in den Überwurf und machte die Tasche wieder zu. Fühlte sich irgendwie sicher an.

Einige hundert Meter hinter der Grenze entdeckten wir auf der rechten Seite einige KFZs des Zolls und der Bundespolizei. Wir wurden rausgewunken.

Mein Puls war von jetzt auf gleich am Rasen, ich fing an zu schwitzen. Bleib cool, dachte ich mir. Ich war alles in diesem Moment, aber nicht cool!

Ungefähr so müsst ihr euch die Situation vorstellen, Quelle/Bild: Presse Portal

Eine junge Frau vom Zoll kam erst an das Fahrerfenster und danach an meins. Ich kurbelte langsam, sehr langsam das Fenster herunter. Man muss mir die komplette Situation praktisch angesehen haben. 

Das einzige an was ich mich noch erinnern kann ist, wie ich einige Minuten später mit einem Polizeibeamten in einem Auto saß, um meine Personalien aufzunehmen. Die Samen wurden natürlich beim zweiten Handgriff gefunden.

Dann halt beim zweiten Anlauf

Zu diesem Zeitpunkt (Ich erinnere euch: frisch ausgezogen) war ich noch bei meinen Eltern gemeldet. So ergab es sich, dass die Wochen, bis der Brief von der Polizei kam, der reinste Horror waren. Letztendlich bekamen es meine Eltern mit. Sie besorgten mir einen Anwalt und ich musste im Nachhinein für den Besitz von 40 Samen einige Sozialstunden in einem örtlichen Flüchtlingsheim leisten.

Das hat mich nicht von meinem Vorhaben abgehalten. Ich bestellte einige Tage nachdem ich die letzten Sozialstunden geleistet habe im Webshop von Royal Queen Seeds einige Samen. Ich meine sogar die gleichen Strains, die ich auch ursprünglich in Enschede gekauft habe. Dazu kamen noch einige andere Sorten. Ich bestellte ausschließlich feminisiertes Saatgut. Über Themen wie Selektion und Stabilität habe ich mir zu diesem Zeitpunkt noch keine Gedanken gemacht und es sollte möglichst einfach sein.

Mein erstes Setup

Die Samen kamen nach einigen Tagen sicher verpackt in einem Luftpolsterumschlag mit der Post an. In der Zwischenzeit hatte ich ebenfalls online eine Growbox mit den Maßen 1,20m × 1,20m bestellt. An die Höhe kann ich mich leider nicht mehr genau erinnern. Sie war für den Anfang viel zu überdimensioniert und die Fläche wurde nicht vernünftig ausgeleuchtet.

In meinem lokalen Head-/Growshop bestellte ich ein analoges 400 Watt Vorschaltgerät, einen einfachen Reflektor und zwei passende Leuchtmittel. Eine Metallhalogenlampe für die Wachstumsphase und eine Natriumdampflampe für die Blüte. Die restlichen Teile für mein Setup kaufte ich nach und nach auf Amazon und im Gartencenter dazu, bis es irgendwann lief. Ich würde das ganze nicht einmal als semi-professionell einstufen, es war schlimm! 

Wo fand mein erster Grow seinen Platz? Vielleicht erinnert ihr euch an das vierte Zimmer in unserer WG, von der ich erzählt habe. Unserem Besuch wurde von diesem Tag an erzählt, wir hätten einen stinkenden Informatikstudenten als Mitbewohner, der immer sein Zimmer abschließt und man ihn nur nachts manchmal sehen würde. Tatsächlich hat bis zur Auflösung der WG nie jemand etwas “gerochen”.

Die Strains für meinen ersten Homegrow

Ich habe immer noch mein damaliges Grow-Tagebuch und es seit Kurzem wieder im Schrank stehen. Die Sorten von damals waren White Widow, Fruit Spirit, Haze Berry und Somango XL. Ohne jegliche Scham habe ich all diese Strains in ein und derselben Box, in einem Durchgang ausprobiert. Es war, wie man sich denken kann, sehr chaotisch. Das Ergebnis ebenso. Ich fing daraufhin an, mir High Times Magazine Ausgaben auf HHV.de zu bestellen (werden heute leider nicht mehr von den Jungs geordert) und befasste mich immer mehr mit amerikanischen Genetiken und verschiedenen Anbautechniken. 

Kurze Zeit später registrierte ich auch den Account @germandank420 bei Instagram und die Dinge nahmen ihren Lauf. Dazu könnt ihr in diesem Beitrag mehr erfahren!

Rauchige Grüße

GD420

Checkt den Insta-Account von @homegrow_pro_de ab! Dort findet ihr viele aktuelle Infos rund um das Thema Homegrow, bis ins kleinste Detail!

#EntkriminalisierungSofort #Cannabis #Legalisierung

Girl Scout Cookies – Ein Strain, ein Mythos, eine Story

Girl Scout Cookies – ein ganz besonderer Strain, der mich seit vielen Jahren bis in meine Träume verfolgt. Wegen des einzigartigen Bag Appeals, der Terpene und auch der uneindeutigen Herkunftsgeschichte!

Ich versuche in diesem Beitrag meine Recherche rund um den Strain Girl Scout Cookies bestmöglich wiederzugeben. Von den Anfängen in der Bay Area, Berner und den legendären ICMag-Forum Zeiten ist alles dabei – es wird spannend! 

In der Kategorie Strain Lab werden Beiträge dieser Art ab sofort ihren Platz finden.

Das erste Mal Keksteig im Joint!

Als ich in einer Ausgabe des High Times Magazine das erste Mal etwas über Girl Scout Cookies gelesen habe, war ich im nächsten Augenblick bereits verloren. 

Keksteig?! Wie soll das denn gehen?

Ich bemühte mich und nach einiger Zeit konnte ich endlich Cookies aus den Staaten probieren. Das war 2016.  Der Geruch von Girl Scout Cookies ist sehr eindringlich. Pinie im Hintergrund und Teig im Vordergrund auf eine mir bis dahin nicht bekannte Art und Weise. Ich kann mich noch heute an die ersten Züge erinnern. Wirklich doughy, jedoch kushig im Abgang – einfach genial! Leider konnte ich damals nicht in Erfahrung bringen, um welchen Cut es sich handelte.

Ein Foto der Cookies von damals
Ein Foto der Cookies von damals, @germandank420 Instagram-Feed

Eigenschaften von Girl Scout Cookies

Die Optik von Girl Scout Cookies ist unverwechselbar. Silbrig schimmernde Blüten mit „purple hints”, wie wir damals immer gesagt haben. Die Buds erinnern mit viel Phantasie wirklich an kleine Kekse. 

Cookies-Pflanzen wachsen klein und gestreckt. Sie produzieren einzelne,  kleine, aber sehr kompakte, mit Resin überzogene Blüten. Es wird gemunkelt, man solle die Pflanzen mindestens 65 (und nicht mehr als 70) Tage blühen lassen um das volle Potenzial der Sorte ausschöpfen zu können. Im Vergleich zu den Blüten werden nur wenige Blätter ausgebildet.

2 verschiedene Girl Scout Cookies Phenotypen, links der Forum Cut und rechts der Thin Mint Cut
2 verschiedene Girl Scout Cookies Phenotypen, links der Forum Cut und rechts der Thin Mint Cut. Quelle/Credit: ICMag.com

Der Strain Girl Scout Cookies

Ich lasse die Katze einfach mal aus dem Sack. Nach meiner ausführlichen Recherche bin ich mir ziemlich sicher, dass der Strain Girl Scout Cookies ca. 2008 entstand, indem ein Grower namens George mit einem PCK (Pakistani Chitral Kush) Pollen, seinen Cherry Pie Cut bestäubte. Also nicht Berners Story entsprechend. (Dazu weiter unten mehr) 

So würde sich demnach folgende Kreuzung ergeben:

Girl Scout Cookies = Cherry Pie x Paki Chitral Kush (= Cherry Pie Kush)

George lebt in der Bay Area und wird von vielen Leuten aus der Community St George, oder laut anderen Quellen auch Crystal George genannt. Er soll den PCK-Papa aus Philadelphia, wo er ihn aus Samen selektierte, mit in die Bay Area gebracht haben. Übrigens ist der gleiche Cherry Pie Cut aus dieser Kreuzung in einigen Genetiken von Gage Green Group wiederzufinden (Cherry Puff, Grateful Breath …). Kurz gefasst: Berner hat uns scheinbar nicht alles erzählt.

Der folgende Stammbaum von seedfinder.eu, der auf der Grundlage von Infos seitens Berner und dem Rest der Cookie Fam verbreitet und vermarktet wird, hinterlässt mit dem Hintergrund den Eindruck eines Marketing-Märchens. 

Die Version der Cookie Fam vom Stammbaum der Sorte Girl Scout Cookies auf seedfinder.eu
Die Version der Cookie Fam vom Stammbaum der Sorte Girl Scout Cookies auf seedfinder.eu. Hier gehts zum kompletten Eintrag

Der Mythos “Cookies”

Kurz darauf soll der damalige Budtender (heutiges “Marketing-Genie” und Rapper) Berner einen Strang von einer versamten Pflanze “Cherry Pie Kush” von George bekommen haben. 

George soll Berner gebeten haben den Strain nicht “Cherry Pie Kush” zu nennen, weil sie noch nicht stabil gewesen sein soll. In meinen Augen könnte das einer der Gründe sein, weshalb es auch so früh viele verschiedene Cuts gab. Bagseeds waren in Girl Scout Cookies nicht unüblich.

Berner arbeitete zu dieser Zeit bei “The Hemp Center” und freundete sich mit dem Grower Jai Chang an – damals wurde er Jigga genannt, heute wieder Jai. Sie fingen wahrscheinlich an, aus den Seeds zu selektieren, sicherten sich einen Cut mit der entsprechenden Balance zwischen Keks & Kush und nannten ihre “neu-entwickelte” Genetik Girl Scout Cookies

Die beiden behaupten bis heute, Girl Scout Cookies selbst, aus einer mysteriösen Genetik, unbekannten Ursprungs, namens F1 und einem OG Kush gekreuzt zu haben. Die Story grenzt ja förmlich an einen Geniestreich. Ein richtiger Mystery-Strain.

Daraus entwickelte sich dann letztendlich in den letzten Jahren Berner’s “Cookies-Imperium“, das laut Forbes Magazine mittlerweile 500 Millionen US-Dollar wert sein soll. Wieso er nicht den kompletten Namen “Girl Scout Cookies” für seine Marke verwendet hat? Die Girl Scouts of the USA, der Dachverband der Pfadfinderinnen der Vereinigten Staaten, hat Stress geschoben. Per schriftlicher Aufforderung wurde Berner zu einer Namensänderung gezwungen. Also nur “Cookies” – genial, oder?

ICMag.com – Girl Scout Cookies Forum Cut

Möglicherweise habt ihr bereits etwas von den Girl Scout Cookies Phenotypen Thin Mints, Platinum Cookies, oder dem Forum Cut gehört. Wie ich zuvor erwähnte, war die Genetik noch nicht stabil, als Berner sie erhielt. Deshalb konnte man in Girl Scout Cookies-Blüten nicht selten sogenannte “Bagseeds” finden – vereinzelte, nicht gewollte Samen in den abgepackten Blüten. 

Das führte relativ schnell dazu, dass Stecklinge einiger Phenotypen kursierten, weil verschiedene Grower in dieser Zeit damit begonnen haben, mit den Samen zu selektieren.

Besonders der Girl Scout Cookies Forum Cut interessiert mich schon seit meinen Anfängen in der Cannabis-Welt. Die Geschichte hinter diesem ganz besonderen Steckling möchte ich hier gerne mit euch teilen. 

ICMag.com Logo
Das aktuelle ICMag.com Logo, Stand April 2023

Der Cut hat seinen Namen vom Forum International Cannagraphic Magazine Forums oder kurz ICMag.com, welches 2003 online ging. Innerhalb kurzer Zeit entwickelte sich in dem Forum eine sehr starke und aktive Community. ICMag dient bis heute der Dokumentation vom Anbau und der Zucht von Cannabis und dem Austausch unter den Growern und Züchtern.

Ich bin bezüglich meiner Cookies-Recherche wirklich tief in den Kaninchenbau gekrochen, habe stundenlang Foren-Threads gelesen und mit vielen alten, noch aktiven ICMag-Usern gesprochen.

Let’s go!

Es war einmal …

Der GSC Forum Cut soll auf einem Bagseed basieren, der von Growern aus dem näheren Kreis eines damaligen Growshops (Complete?) in der kalifornischen Kleinstadt Emeryville kultiviert wurde. 

Von diesen Leuten soll, über einen Grower namens Red Jay ein Steckling an den Grower und Gründer von Always Be Flowering (bei ICMag.com @Abja Roots) weitergereicht worden sein. Er selbst nennt sich heute Ghost und wurde in einer Folge von The Pot Cast interviewt.

Abja/Ghost brachte Stecklinge des besagten Cuts mit zu einem BBQ, welches von dem ICMag-User @Yes4Prop215 veranstaltet wurde und bei dem auch mehrere, andere ICMag.com-User anwesend waren. Ich stelle mir das vor wie einen Stammtisch. Mit viel Brisket, Wings und Weed.

Ich konnte eine Liste mit Personen zusammenstellen, die an diesem Tag bei dem BBQ anwesend waren. Einige Personen von dieser Liste konnte ich wiederum eindeutig den folgenden Accounts des ICMag-Forums zuordnen:

Neben @Abja Roots und @Yes4Prop215 sollen @stoney917 und @whadeezlrg (Spitzname Deezy) mit die ersten Besitzer des Stecklings gewesen sein, der kurz darauf Forum Cut getauft werden sollte. 

Die weiteren Accounts konnte ich nicht mehr finden, weil sie möglicherweise gelöscht oder umbenannt wurden. Ich hoffe, dass sich irgendwann einer von diesen Jungs auf meine Anfrage hin melden wird. Falls ein Interview zustande kommt, teile ich es natürlich mit euch!

Fazit

Kaum ein anderer Strain wird in der Cannabis-Community bis heute so gefeiert wie Girl Scout Cookies. Mittlerweile sind Kreuzungen mit Cookies im Portfolio von zahlreichen Breedern. Gelato (Sherbinskis), White Tahoe Cookies (Archive Seedbank, S/O @kush4breakfast), Cookies & Cream (Exotic Genetix), Sunset Sherbert (Sherbinskis) und viele weitere Genetiken sind mit Girl Scout Cookies gezüchtet worden. Es wurden viele Geschichten über den Ursprung und den Breeding-Hintergrund erzählt, nicht alles ist wahr, leider kann auch nicht alles überprüft werden.

Der Strain Girl Scout Cookies ist und bleibt für mich etwas ganz Besonderes. Ich hoffe, dass ich euch die Hintergründe etwas näher bringen und eine interessante und alternative Ursprungsgeschichte erzählen konnte. 

Was man am Ende des Tages glaubt, ist jedem selbst überlassen. In der Welt der Cannabis-Genetiken ist und bleibt vieles nunmal eine Geschichte. Vielleicht kommt St. George ja eines Tages aus der Dunkelheit und erzählt uns seine Version.

Rauchige Grüße

GD420

420 – Four Twenty – Der Ursprung einfach erklärt

420″ – Eine Uhrzeit, ein Datum und ein Teil der Cannabis-Kultur!
Ich schaue auf mein Smartphone und es ist 16:20 Uhr. Ruckartig drehe ich mich zu meinem Kumpel um und frage: “4:20! Einen rauchen?”
Wieso das so ist und weshalb viele Kiffer am 20. April aufgeregt sind – dazu jetzt mehr
!

Time to smoke!

4/20 – dieses kulturelle und numerologische Phänomen wirft natürlich die Frage auf woher der Brauch kommt, sich um 16:20 Uhr zu treffen um gemeinsam 🥦 zu rauchen und wieso am 20. April gemeinsam geraucht und für die Legalisierung demonstriert wird. Auch in meinem Insta-Usernamen @germandank420 kann man die drei Zahlen mehr als offensichtlich wiederfinden und sie sind für mich zu übersetzen mit Canna-Culture pur!

Demonstranten beim "420 Day" In Berlin
Demonstranten beim “420 Day” In Berlin, Quelle/Credit: rbb-Abendschau vom 20.04.2023

Wieso 420? History!

Laut einem Artikel vom San Francisco Chronicle aus dem Jahr 2017 (zuletzt geupdated 2018) ist die Geschichte hinter “4:20” auf eine Gruppe High-School-Schüler aus den 70er Jahren zurückzuführen.

Sie gaben sich selbst den Namen “die Waldos” (the Waldos). Sie sollen im Jahr 1971 eine mysteriöse Schatzkarte bekommen haben, die zu einem endlosen Vorrat 🥦 führen sollte.

Louis Pasteur “420” Statue vor der San Rafael High School in Northern California, Quelle/Credit: MrEricSir.com, Blog-Beitrag vom 5. Juli 2019

Die Schüler der San Rafael High School sollen in den Korridoren zueinander “420 Louis” gesagt haben. Das soll so viel bedeutet haben wie: “Wir treffen uns um 4:20 pm an der Louis Pasteur Statue vor der Schule!” Von dort aus suchten sie regelmäßig nach dem sagenumwobenen Cannabis-Schatz und trafen sich Tag für Tag. Die Schatzkarte soll ursprünglich von einem Grower weitergereicht worden sein, der laut des Artikels vom Chronicle für sich und seine Freunde Cannabis anbaute. So eine Story ruft doch nach einem Joint und einer im Hintergrund laufenden Grateful Dead Schallplatte.. Tatsächlich tourte einer der “Waldos” später mit der Band als Roadie durch die USA. So soll sich “420” dann nach und nach in den Vereinigten Staaten verbreitet haben.

420 heute

Die “Waldos” fanden natürlich nie den riesigen Cannabis-Schatz zu dem die Karte führen sollte. Der Ausdruck “420” ist jedoch bis heute ein bekannter Ausdruck innerhhalb der Cannabis-Community und Teil der modernen Gegenkultur.

420 Demo am Brandenburger Tor in Berlin, 20. April 2023
“420 Day” Demo am Brandenburger Tor in Berlin, 20. April 2023.

Um 16:20 Uhr wird sich unter Kiffern “Happy 4:20” gewünscht. Am 20. April (nach englischer Schreibweise wird das Datum “4/20” geschrieben) wurde auch kürzlich mit bis zu 500 Menschen in Berlin, am Brandenburger Tor demonstriert. In diesem Rahmen trat unter anderem die 187 Strassenbande vor den Demonstranten auf. Richter Müller war am Schreien und einige andere Redner kommentierten die aktuelle, politische Lage.

Am 20. April finden auf der ganzen Welt, Jahr für Jahr, zahlreiche Events rund um unsere Lieblingspflanze statt – so leben die Geschichte der “Waldos” und “420” weiter! Ob als Uhrzeit, Tag oder nette Erinnerung – 420! Man kann auf jeden Fall sagen, dass dieses Phänomen aus der Cannabis-Kultur nicht mehr wegzudenken ist.

Rauchige Grüße und always happy 4:20!

GD420

S/O und Big Ups an Vince! Hier geht es zu einem YouTube-Video von seiner Rede vom 20.04.23 im Rahmen des “420 Day” am Brandenburger Tor

#Legalisierung #EntkriminalisierungSofort #Cannabis #420 #GermanDank420

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