Kategorie: Interview

Interview mit BC Bubbleman (Marcus Richardson)

GD420 – Interview mit BC Bubbleman während der ICBC 2023.

Die ICBC 2023 war für mich persönlich ein ziemlich wilder Tag voller spannender Ereignisse (dazu hier mehr). Ein ganz besonderes Highlight war mein Treffen mit Marcus Richardson, besser bekannt unter dem Alias BC Bubbleman. Bei einem Orangensaft hatten wir ein sehr nettes Gespräch. Jetzt auf CannabisBlog.eu!

Cannabis Aktivist, Unternehmer und Influencer – Marcus Richardson

GD420: Hallo! Vielleicht könntest du dich kurz für diejenigen vorstellen, die dich noch nicht kennen.

BC Bubbleman: Sicher, ich heiße Marcus Richardson, bin auch bekannt als Bubbleman, eine Art kanadischer Unternehmer und Hanfaktivist. Ich denke, Aktivist steht vor Unternehmer, weil damit alles angefangen hat. 

Für diejenigen, die mich nicht kennen, ich komme ursprünglich aus Manitoba. Wir haben zum ersten Mal nach 73 Jahren Hanf in unserer Provinz angebaut. Wir haben Cannabis Saatgut welches aus der Ukraine stammt gefunden, die Zolotonosha, eine extrem THC-arme Sorte, und sie nach Manitoba gebracht.

Aus Bubbleman's Fotosammlung - DNA Genetics Samen
Aus Bubbleman’s Fotosammlung – DNA Genetics Samen

So haben wir schließlich Lizenzen von unserer Regierung erhalten. Mein Partner gründete daraufhin ein Unternehmen namens Manitoba Harvest, das später für 419 Millionen Dollar an Tilray verkauft wurde. Also haben wir dort großartige Arbeit geleistet. Kurz nachdem ich die Arbeit dort begonnen hatte, zog ich nach British Columbia und schloss mich mit Hillary Black zusammen, die im Grunde den BC Compassion Club gegründet hat.

Ich war damals Grower und Broker für Cannabis, also half ich, gute Medikamente (medizinisches Marijuana) zu bekommen. Ich wurde schließlich mit einer beträchtlichen Menge Cannabis verhaftet, als ich dem Club half, und das beendete die Zusammenarbeit.

Bubblehash Einflüsse

Während dieser Zeit gründete ich Fresh Headies, mein Bubble-Bag-Unternehmen, und pionierte die Wasserextraktion, prägte den Begriff “Bubble Hash”, schuf die Bubble Bags und gab mir selbst den albernen Spitznamen “Bubble Man”, ohne daran zu denken, dass er 25 Jahre bestehen bleiben würde.

BC Bubbleman's Fresh Headies Bubblebags
BC Bubbleman’s Fresh Headies Bubblebags

Aber hier sind wir, 25 Jahre später. Ich habe aber auch Unternehmen in Jamaika gegründet. Daneben bin ich in Projekten in Arizona, Washington, Missouri, bald auch in Kalifornien, New York und Massachusetts sowie in Kanada involviert. Ich kümmere mich nach wie vor um meine Bubble-Man-Marke und arbeite unter anderem für Whistler Technologies. In diesem Unternehmen bin Partner und wir entwickeln kommerzielle, industrielle Edelstahl-Wasserextraktionsanlagen. Und dann biete ich auch Beratung für Unternehmen an, die lösungsmittelfreie Labore aufbauen wollen, seien es SOPs oder Laborabläufe oder Ausrüstungsaufbau. Ich biete all das als Dienstleistung an. Ich habe also meine Finger in verschiedenen Bereichen in dieser Industrie.

Der erste Joint

GD420: Was war dein erster Berührungspunkt mit Cannabis?

BC Bubbleman: Ich bin in Winnipeg, Manitoba aufgewachsen. Es ist eine Art Bibelgürtel Kanadas. Religiös, christlich, katholisch. Ich war ein Hockeyspieler. Es war eine sehr kalte Umgebung, also spielten wir viel Hockey. Acht Monate im Jahr dreht es sich eigentlich nur um den Sport. Und ich habe Hockey sehr ernst genommen.

Als ich 14 Jahre alt war, sagte einer der Jungs, mit denen ich Hockey spielte, Steve McAvoy: “Ich habe einen Joint.”. Ich wusste nicht wirklich viel darüber. Er fragte ein paar Jungs im Team und niemand wollte etwas damit zu tun haben. Ich dachte, “Ich werde es versuchen.” Das war also meine erste Erfahrung, mit diesem ersten Joint mit Steve im Alter von 14 Jahren.

Ziemlich ähnlich wie die Szene von Dave Chappelle im Film “Half Baked”. Als sie alle diesen Joint rauchen und sie alle kichern und in den Laden gehen, um Süßigkeiten zu kaufen. Es war wirklich eine wunderbare, unschuldige Erfahrung, die mich sofort dazu brachte, diese Pflanze und die Möglichkeiten, die sie bot, genauer zu untersuchen.

Ich konnte einfach nicht glauben, wie großartig ich mich fühlte und wie subtil dieses Gefühl war. Es ist nicht so, dass man ein super anderes Gefühl hat. Es ist nicht so, dass man anders ist als man selbst. Auf der anderen Seite trinke ich keinen Alkohol. Ich habe nie Zigaretten geraucht. Diese ganzen aufputschenden Drogen waren nie etwas für mich. Ich habe nie Kokain oder Methamphetamin oder sowas genommen. Macht auch keinen Sinn, weil ich ohnehin schon ein schneller, wacher Mensch bin. Ich mochte, wie Cannabis mich beruhigte. Ich dachte, das ist wirklich großartig.

Marcus Richardson aka Bubbleman raucht einen Joint auf einem Cannabisfeld. Canada, 1995
Marcus Richardson aka Bubbleman raucht einen Joint auf einem Cannabisfeld. Canada, 1995

“Wenn du also willst, dass deine Kinder sich für etwas Bestimmtes interessieren, halte es vor ihnen fern”

GD420: In was für einer Familie bist du großgeworden? Hat Cannabis eine Rolle gespielt?

BC Bubbleman: Ich bin in einer Polizeifamilie aufgewachsen. Viele meiner Familienmitglieder arbeiteten bei der Polizei. Meine Schwester arbeitete bei der Polizei. Ihr Mann arbeitete bei der Polizei. Ihr Hund war ein Polizeihund. Meine Mutter arbeitete bei der Polizei. Mein Vater war Feuerwehrchef.

GD420: Ich habe vor ein paar Tagen mit Chris Romaine (aka Kandid Kush) gesprochen. Er ist auch in einer Polizeifamilie aufgewachsen. Es ist interessant, wie sich dann die Folgegeneration entwickelt.

BC Bubbleman: Es macht irgendwie Sinn, denn meine Kinder, die in meiner Familie aufwachsen, werden wahrscheinlich nicht dem “Cannabisweg” folgen, weil es für sie von Anfang an so normal war. Aber wenn Dinge vor einem verborgen werden und sie so die Neugier wecken, dann schaut man sie sich genauer an und vertieft sich darin. Wenn du also willst, dass deine Kinder sich für etwas Bestimmtes interessieren, halte es vor ihnen fern.

GD420: “Haltet Brokkoli von euren Kindern fern, damit sie ihn essen, wenn sie erwachsen sind.”

BC Bubbleman: Genau. Perfekt gesagt.

Einer von zahlreichen Grows in der Vergangenheit von Marcus Richardson
Einer von zahlreichen Grows in der Vergangenheit von Marcus Richardson

Die Anfänge als Grower

GD420: Wann hast du angefangen, Cannabis anzubauen?

BC Bubbleman: Das mit dem Anbauen startete nicht viel später, wahrscheinlich als ich 18 oder 19 Jahre alt war. Die ersten Male waren es nur ein paar Pflanzen hier und da outdoor, die nicht erfolgreich waren. Aber dann traf ich einen Typen namens Jason und wir wurden WG-Mitbewohner und er beschäftigte sich damit Pilze zu züchten. Wir hatten Sporen von Terrence McKennas Firma namens Syzygy bestellt.

GD420: Direkt aus Hawaii?

BC Bubbleman: Straight from Hawaii, ja. Das war ungefähr 89/90 oder so. Wir bekamen schließlich diese Sporen und begannen mit ihnen zu experimentieren. Aber wir bauten zeitgleich auch Cannabis an. Wir hatten nur ein paar Lichter und bauten gemeinsam an. In diesem kleinen Haus, im kanadischen Bibelgürtel züchteten wir Pilze und Cannabis. Das war der Anfang dieser fantastischen Reise.

Es dauerte nicht lange, bis ich einen meiner Mentoren, Ron Hickey, in seinem Hydro-Shop traf. Er redete immer von Tomaten, doch zeigte mir irgendwann seinen Keller, in dem keine Tomaten sondern Cannabis wuchs. Dieser Typ hatte Zugang zu hunderten Pfund Cannabis. Er war ein Big Player und nahm mich unter seine Fittiche und lehrte mich so viel über das Anbauen. Ich ging zu jedem Grow-Projekt in der ganzen Stadt, während einer Zeit, in der niemand wollte, dass man davon wusste. Ich bin jetzt 50 Jahre alt. Stell dir vor, wie ich mit 20 oder 18 aussah. Wahrscheinlich dachten sie ich wäre erst 11 gewesen.

Ron Hickey mit einer größeren Menge Cannabis
Ron Hickey mit einer größeren Menge Cannabis

Ich hatte einfach Glück mit Ron und das beschleunigte den Prozess in der Cannabis-Industrie Fuß zu fassen.

Außerdem habe ich einen sehr empfindlichen Geruchssinn. Das erlaubte mir schon früh immer das Beste zu finden.

Bubbleman – Sommelier für flüchtige Verbindungen

GD420: Würdest du dich selbst als Terpen-Sommelier bezeichnen?

BC Bubbleman: Ja, vielleicht als Sommelier für flüchtige organische Verbindungen. Wenn wir über flüchtige organische Verbindungen sprechen, nennen die meisten Menschen sie Terpene. Aber es sind Terpene und Sesquiterpene und Terpenoide und Thiole und Thioester und Ester. Das sind alles Verbindungen in der Pflanze, die Gerüche, Aromen und Geschmäcker bieten und nicht aus der Konversation ausgeschlossen werden sollten.

GD420: Heutzutage ist die Auswahl an Saatgut riesig und die Palette an Terpenen im Cannabis deutlich breiter als in der Zeit in der du dich angefangen hast mit Cannabis zu beschäftigen. Erinnerst du dich an die ersten Kultivare, die du damals angebaut hast?

BC Bubbleman: Die erste Pflanze, die ich jemals anbaute, war tatsächlich eine Ruderalis-Pflanze, ein Samen von einem Freund. Wir wussten es nicht besser. Es war kein besonderer Smoke. Aber danach, die erste echte Pflanze, die ich anbaute, war Northern Lights #5 aka “Closet Queen”, die ich circa 1994 in Amsterdam gekauft habe.

Wir kauften die Closet Queen und bauten sie an und sie war ziemlich spektakulär. Außerdem kannte ich zu der Zeit schon Ron und konnte nun all diese großartigen Kultivare bekommen, die er in den letzten 20 Jahren zusammengetragen hatte.

Macroaufnahme von Trichomen aus Bubblemans Fotosammlung
Macroaufnahme von Trichomen aus Bubblemans Fotosammlung

Bubbleman in Deutschland

GD420: Du bist zu Besuch in Berlin. Welchen Bezug hast du zu der Stadt?

BC Bubbleman: Ich liebe Berlin! Schon seit einer längeren Zeit komme ich immer wieder nach Deutschland. Ich habe immer an den meisten Cannabisshows teilgenommen, in der Vergangenheit auch schon in Dortmund, CannaTrade in der Schweiz. Ich habe früher am La Fiera High Life in Spanien teilgenommen, was zur Spannabis wurde. Die Spannabis besuche ich jetzt seit 16 Jahren. Ich habe immer die Cannabis Cups in Amsterdam besucht, angefangen 94 oder 95, bis zum Ende. Und mittlerweile ist Berlin auf der Karte. Ich habe die Mary Jane Expo besucht. Ich habe viele wunderbare Freunde getroffen. Und dann hatte ich auch das Glück von der ICBC Berlin eingeladen zu werden. Ich versuchte schon seit vielen Jahren zu kommen und verpasste es immer wieder. Und dieses Jahr sagte ich: “Ich komme auf jeden Fall.”

Deutschland ist ein großartiger Markt. Ich liebe Deutschland und die Menschen. Also dachte ich, ich komme raus und sehe, ob ich ihnen mit meinem Wissen helfen kann.

Einschätzung zur Situation in Deutschland

GD420: Einen öffentlicher Verkauf von Cannabis in Deutschland ist vorerst nicht vorgesehen. Wir dürfen (mittlerweile eingetroffen) jedoch drei Pflanzen pro Person anbauen und Cannabis-Social-Clubs gründen. Aber was denkst du, was sind die Interessen all dieser verschiedenen Leute aus all diesen verschiedenen Ländern, die nach Berlin auf die Messen kommen?

BC Bubbleman: Nun, Deutschland ist der größte Cannabismarkt in Europa. Ihr habt über 80 Millionen Menschen. Das ist ein sehr großer Cannabismarkt. Also sind viele der Kanadier zum Beispiel hier auf der ICBC daran interessiert, Produkte nach Deutschland zu exportieren und Partner dafür zu finden. Ich selbst biete diesen Service an, Produkte von Kanada nach Deutschland zu exportieren. Ich denke, das ist definitiv das größte Interesse. Und dann folgen alle anderen, die Nebenprodukte verkaufen wie Extraktionsanlagen, was auch immer, Vape-Pen-Kartuschen. Sie werden dem Markt folgen und sicherstellen, dass sie da sind, wenn es in Deutschland aufblüht. Und Deutschland fängt grade an aufzublühen.

Ich finde es erstaunlich, dass sie Social Clubs bei euch erlauben. Das ist großartig! Und darauf freue ich mich sehr. Wir haben alles in Kanada außer die Clubs.

Bubbleman’s World

GD420: Wie ich schon meinte, ich folge deinem YouTube-Kanal schon seit 2015. Wie hast du damit angefangen? Was war der Gedanke dahinter?

BC Bubbleman: Ich habe damit 2005 angefangen. Ich folge Trends und allem, was neu ist so gut es geht. Zum Beispiel bin ich 2010 im November zu Instagram gekommen. Es kam 2010 im Oktober heraus. Ich registrierte mich 2005 bei YouTube, was ich glaube, das Jahr ist, in dem es herauskam. Ich habe nicht viel gemacht. Es startete langsam.

Ich bekam schließlich eine Software namens Kick, mit der man Live-Streams umsetzen konnte, und ich habe zu der Zeit auch bei Cannabis Culture live gestreamt.

Aber irgendwann, als mir klar wurde, was ich mit diesem Kanal machen konnte, sagte ich: “Weißt du was? Ich werde diesen Kanal aufbauen.” Und ich fuhr los, kaufte eine Kamera und einen Computer und lernte, wie man schneidet und wie man Lieder hinzufügt. Ich habe viele jamaikanische Freunde, also ließen sie mich ihre jamaikanischen Lieder verwenden. Ich musste all das Editing lernen und mir aneignen Drohnenaufnahmen und GoPro-Aufnahmen zu machen um alles zu diesen unterhaltsamen Videos zusammenfügen, um die Aufmerksamkeit der Leute zu erregen und ihnen zu zeigen: “Hey, das ist Bubble Mans Welt, das mache ich!”

Bubbleman live während eines "Hash Church" Meetings
Bubbleman live während eines “Hash Church” Meetings

“Es beruht alles auf First Hand Experience”

GD420: Damit warst du einer der ersten die solche Informationen online in Form von Videos geteilt haben und hast so eine ganze Generation von Cannabis-Aficionados erzogen.

BC Bubbleman: Oh, absolut. Nicht viele Informationen waren verfügbar und die Informationen die ich geteilt habe kamen aus meiner Erfahrung, nicht aus… Ich habe nichts erfunden. Mittlerweile gibt es auch viel Bullshit. Die Leute waren empfänglich für meine Informationen, weil sie aus meiner Erfahrung entsprangen. Es beruht alles auf First Hand Experience. Und das ist die Art von Informationen, die man haben möchte. Und so wurde ich ein Mentor für eine ganze Generation von Haschischmachern.

Bubbleman’s Hash Church

GD420: Wann hast du mit der Hashchurch gestartet?

BC Bubbleman: Hashchurch habe ich vielleicht um 2014 oder 2013 gestartet. Es ist erstaunlich, wie das alles aufgeblüht ist. Ich mache es nicht mehr sehr oft, aber ich könnte wann immer ich will.

Es ist so: Ich kontaktiere eine Gruppe von Freunden und sage: “Lass uns einen Sonntagmorgen zusammen verbringen. Dann treffen wir und virtuell und Reden über Cannabis, Hash, Gott & die Welt.”

GD420: Das ist großartig.

BC Bubbleman: Ich habe nie Sponsorings dafür akzeptiert, weil ich befürchtete, dass es die Integrität der Informationen beeinflussen würde. Ich habe es nie monetarisiert. Ich habe es immer als kostenlose Sache für jeden angesehen. Welchen anderen Education Content könnte man kostenlos online über Cannabis bekommen, die irgendwo in der Nähe der Qualität von Hashchurch ist, auf der ganzen Welt?

GD420: Besonders während dieser Zeit, als du es gestartet hast.

Bubbleman Macro Setup
Bubbleman Macro Setup

“Ich denke dann einfach an Terpinolene, wenn jemand Sativa sagt (…)”

BC Bubbleman: Ja. Jetzt führen alle ihre Gespräche weiter, aber wir haben sie bei Hashchurch gestartet. Zum Beispiel folgendes: Psilocybin-Pilze kann man in Strains unterteilen, Reis kann man ebenfalls in Strains unterteilen, aber Pflanzen sind keine “Strains”. Aber unsere Community benutzt diesen Begriff die ganze Zeit. Bald wird es einen großen Unterschied zwischen wissenschaftlichen Informationen und veralteten, ungültigen Informationen. Mit anderen Worten werden viele noch sehr lange Strain sagen.

Genauso wie sie Indica und Sativa sagen werden. Und ich werde sicherlich nicht in einen Streit mit ihnen geraten. Ich weiß, was sie meinen, wenn sie es sagen. Ich denke dann einfach an Terpinolene, wenn jemand Sativa sagt und ich denke an Myrcen, wenn jemand Indica sagt.

GD420: Das ist die perfekte Brücke zu meiner letzten Frage. Hast du einen Lieblingskultivar, keinen Strain? Hast du einen Lieblingskultivar oder eine bestimmte Gruppe, Geschmack oder eine Wirkung die dir besonders zusagen?

BC Bubbleman: Ich liebe jeden Kultivar, der in Perfektion angebaut und auf höchstem Niveau des Cannabinoid-Profils ausgedrückt wird. Auf meiner Berlin Reise ist es Honey Bananas. Es grenzt an Perfektion. Einen Hauch von Honig mit einem starken Geruch und Geschmack von Bananen. Es schmeckt wie Bananencremetorte, wenn du es ausatmest. Das wurde einfach großartig kultiviert, aber es gibt auch andere großartige Genetiken.

Es könnte Gas sein. Oder auch ein Haze. Es könnte ein ganz andere Profil sein. Solange es perfekt angebaut wurde, ist es mein Favorit. Ich liebe alle Cannabisgenetiken gleichermaßen. Da bin ich nicht voreingenommen. Ich lade sie alle zu einem Drink an meinem Tisch ein. Aber ich stelle sicher, dass sie perfekt angebaut wurden. Wenn sie nicht perfekt angebaut wurden, bin ich nicht interessiert.

GD420: Vielen Dank für das Gespräch Marcus!

BC Bubbleman: Cheers, Bro!

ICBC Berlin 2023 – Juicy Fields – Ein unvergessliches Interview

In diesem Jahr konnte ich an der ICBC (International Cannabis Business Conference) Berlin 2023 teilnehmen. Am 29. und 30. Juni 2023 trafen sich im Estrel Hotel in Berlin Neukölln (Deutschlands größtem Hotel) mehr als 5000 Teilnehmer und 400 Aussteller aus mehr als 80 Ländern. Auf der ICBC, Europas ältesten und größten Cannabis-B2B-Messe, tummeln sich jährlich Experten, Unternehmer, Interessenvertreter und Investoren aus der schnell wachsenden Cannabis-Industrie. In diesem Jahr hat sich jedoch ein Cake-Thrower unters Volk gemischt und sorgte für großes Aufsehen. CannabisBlog.eu war für euch live dabei!

CannabisBlog.eu – ICBC Berlin 2023

Mein erster Messetag fing sehr entspannt an. Gegen 9:30 Uhr fuhr ich zuhause los. Ich war gespannt auf eine Veranstaltung, von der ich bis dahin nur gelesen und gehört habe. Auf dem Weg zum Estrel Hotel in Berlin Neukölln, dem Veranstaltungsort der ICBC, frühstückte ich in einem türkischen Cafe an der Sonnenallee und ging danach zum Eingang des Hotels.

Wake & Bake mit Ed Rosenthal

Vor der “Berlin Cannabis Week” (Full Moon Sesh Berlin, Mary Jane Berlin & ICBC Berlin) hatte ich mich bereits mit Ed Rosenthal für den ersten Tag der Konferenz verabredet. Ich hatte ihn vor einigen Jahren schon kurz in Berlin kennenlernen dürfen. Ed ist einer der am längsten bekannten Cannabis-Grower, der auch als Autor, Herausgeber, Journalist und Aktivist tätig war. Meine Aufregung wurde mir bereits genommen, als ich von Ed am Ufer der Spree unterhalb des Estrel Hotels in Empfang genommen und mit einem Joint begrüßt wurde.  Wir unterhielten uns über seinen ersten Aufenthalt in Amsterdam, seine Bekanntschaft mit Wernard Bruining und Old Ed und einige andere interessante Dinge (dazu in einem anderen Beitrag mehr). Ed Rosenthal war mir gegenüber zuvorkommend, großzügig und sehr humorvoll.

Foto von GD420 und Ed Rosenthal während der ICBC Berlin 2023
Gemeinsam mit Ed Rosenthal in den Tag starten.
Am Ufer der Spree vor dem Estrel Hotel in Berlin Neukölln

Juicy Fields zu Besuch bei der ICBC Berlin 2023?

Nach unserem Gespräch gingen wir gemeinsam zum Eingang des Hotels und wollten uns auf den Weg zu den Ausstellern der ICBC machen. Vor dem Eingang wurde ich von einem chromfarbenen Lamborghini Aventador SVJ Roadster abgelenkt, der dort stand, wo normalerweise Taxen hielten, um Hotelgäste einzusammeln oder abzusetzen. Dieses spezielle Modell wurde lediglich 800 Mal gebaut. An den Seiten des Sportwagens waren amateurhaft ein Juicy Fields Schriftzug und ein QR-Code zur JF-Website neben den Worten “Hasta La Vista, Baby” (Ein Zitat aus Terminator 2) angebracht.

Lamborghini Aventador SVJ Roadster mit Juicy Fields Schriftzügen und QR-Codes beklebt vor dem Eingang des Estrel Hotels, dem Veranstaltungsort der ICBC Berlin 2023
Lamborghini Aventador SVJ Roadster mit Juicy Fields Schriftzügen und QR-Codes beklebt vor dem Eingang des Estrel Hotels, dem Veranstaltungsort der ICBC Berlin 2023

Um das Luxusauto tummelten sich Leute, die Fotos und Videos machten. Einige Männer konnte ich auch als Fahrer und Entourage identifizieren. Ich fing an Fotos und Videos aufzunehmen und wurde währenddessen von einer schwedischen Dame angesprochen, die mich fragte, ob ich wissen würde, was das für ein Auto sei und was hinter dem Juicy-Fields-Fall steckt.

Kurze Erklärung des Juicy Fields Falls

Reich werden mit Cannabis. Das war das Versprechen, das die Onlineplattform Juicy Fields ihren Nutzern, den sogenannten “E-Growern”, gab. Viele vertrauten der jungen Firma, mit der Gewinne von über 100% im Jahr möglich gewesen sein sollten, und verloren im schlimmsten Fall ihre gesamten Ersparnisse. 

Screenshot der Juicy Fields Website, Stand 12. Juli 2023, 12:00 Uhr - Artikel: ICBC Berlin 2023
Screenshot der Juicy Fields Website, Stand 12. Juli 2023, 12:00 Uhr

Die 2020 gegründete Firma, die auf einem Schneeballsystem (engl. ponzi scheme) mit Exit-Scam aufbaut/e trat seit 2021 weltweit, aggressiv auf den größten Messen, die die Cannabis-Welt zu bieten hat, als Sponsor in Erscheinung. 

Juicy Fields arbeitete auch mit Cannabis-Firmen, Rappern und Influencern eng zusammen, war aktiv in Telegram-Gruppen und rekrutierte so viele potenzielle “E-Grower” für die schnell wachsende Internet-Plattform. 

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Money Money Green von Veysel & Alan Glanse, der laut seinem LinkedIn-Profil immer noch CEO von Juicy Fields ist, Quelle: YouTube

Es wird aktuell von einem Schaden in Höhe von mindestens mehreren Hundert-Millionen Euro, verteilt auf über 500.000 Anleger ausgegangen. Andere Zahlen liegen sogar im Milliardenbereich. Ob man es glaubt oder nicht: Die Juicy Fields Website ist momentan wieder aktiv. Der Großteil des bereits verlorenen Geldes wird vermutlich nicht mehr auftauchen.

Der Tortenwurf – Happy, Happy Birthday – ICBC Berlin 2023

Es stellte sich heraus, dass es sich bei der schwedischen Frau, die mich beim Fotografieren des Autos ansprach, um Nina Jansdotter handelte. Sie begleitete Lars Olofsson, der neben ihr vor dem Eingang des Hotels stand und das Auto beobachtete. Lars Olofsson ist ein schwedischer Anwalt, der laut seiner eigenen Aussage mehr als 1500 Juicy-Fields Kläger vertritt, die Verluste durch Investitionen in Juicy Fields erlitten haben sollen.

Olofsson habe sich auf Betrugsfälle im großen Stil spezialisiert. Neben den beiden stand ein Opfer des Juicy Fields Scams, Daniel Johansson, der später noch eine Rolle spielen wird.

Ich hatte mich zuvor nur oberflächlich mit dem Thema befasst, stellte mich jedoch ohne lange zu überlegen freundlich vor und fragte, ob es möglich sei, mit Lars Olofsson ein Interview zu führen. Er sagte zu und wir setzten uns in die Hotel-Lobby. Kurz darauf startete ich die Tonaufnahme.

11:45 Uhr – Beginn des Interviews

Beginn des Interviews mit Lars Olofsson

10 Minuten nachdem Olofsson anfing darüber zu sprechen, warum er an diesem Tag vor dem Hotel, in dem die ICBC stattfand, erschien und weshalb er an der Konferenz nicht teilnehmen durfte, tauchte hinter ihm ein junger, schlanker Mann mit einem Karton auf dem Arm auf.

11:55 – Tortenwurf

Unterbrechung des Interviews durch den Anfgriff

Der Cake-Thrower öffnete den Karton und drückte Lars Olofsson eine Sahnetorte mit einem Durchmesser von circa 40 cm in sein Gesicht. Zeitgleich rief der junge Kerl so etwas wie “Happy B-Day to you”. Olofsson und ich saßen für einen Moment geschockt am Tisch. Dann stand er auf und bäumte sich vor dem Cake-Thrower auf. Der schien erst in diesem Moment zu realisieren, dass der große, breitschultrige Anwalt mit den strahlend blauen Augen, der in einem früheren Leben bei der schwedischen Marine war, alles andere als erfreut reagierte.

11:56 – Verfolgung durch die Hotel Lobby

Lars Olofsson verfolgte den Cake-Thrower erfolglos durch die Hotel Lobby.

Der Cake-Thrower sprintete davon. Lars Olofsson verfolgte ihn durch die Hotel-Lobby, rief anderen Hotelgästen und Konferenz-Besuchern hinterher, dass sie ihn aufhalten sollen, doch der junge Angreifer entkam.

Ich wartete geschockt an dem Tisch, an dem wir das Interview aufgenommen hatten. Der Boden lag voll mit Sahne und Kuchenstücken, die Aktentasche und das Handy des Anwalt lagen noch vor mir.

Lars Olofsson nach dem Tortenwurf in der Lobby des Estrel Hotels während der ICBC Berlin 2023
Lars Olofsson nach dem Tortenwurf in der Lobby des Estrel Hotels während der ICBC Berlin 2023

Nach einigen Minuten kamen Nina Jansdotter, Daniel Johansson und der mit Sahne verschmierte Lars Olofsson auf mich zu. Kurz darauf fuhren auch 3 Polizeibeamte vor, bei denen der schwedische Anwalt eine Anzeige aufgab.

Polizisten und ein Mitarbeiter von Kuhr-Security mit Lars Olofsson während der Befragung während der ICBC Berlin 2023
Polizisten und ein Mitarbeiter von Kuhr-Security mit Lars Olofsson während der Befragung

12:23 – Der Lamborghini verschwindet

Ich verließ die Gruppe, weil ich vor der Tür Fotos machen wollte. Die Beamten schienen nicht ganz verstanden zu haben, weshalb sich ein schwedischer Anwalt während einer Cannabis-Konferenz in Berlin aufhielt. Vor dem Estrel Hotel wurde der Lamborghini bereits umgeparkt und war kurz darauf weg.

Mein letztes Foto von Lamborghini Aventador SVJ Roadster bevor er weggefahren wurde - vor dem Estrel Hotel in Neukölln
Mein letztes Foto von Lamborghini Aventador SVJ Roadster bevor er weggefahren wurde.

Rechtliche Bewertung des Vorfalls auf der ICBC Berlin 2023

Zitat, Wikipedia: Rechtlich gesehen stellt ein erfolgreicher Tortenwurf eine Beleidigung dar. Bei einem Tortenwurf trifft die Beleidigung mit einer unmittelbar auf den Körper gerichteten Einwirkung zusammen („tätliche Beleidigung“). Somit liegt häufig – aber nicht notwendig – eine Körperverletzung vor, die in Tateinheit zur Beleidigung steht. Ein weiteres, mögliches Delikt könnte der Hausfriedensbruch sein.

Erst einmal durchatmen

Nach diesem ganzen Theater suchte ich mir einen Dönerladen an der Sonnenallee, um erst einmal Energie zu tanken. Ich kam langsam wieder zur Ruhe. Was ist da gerade passiert, fragte ich mich. War das eine Drohung von Juicy Fields oder anderweitig inszeniert?

Nur zwei Stunden später tauchte folgendes Video in einer Juicy Fields Telegramgruppe auf.

Das Video macht sich über den schwedischen Anwalt Lars Olofsson und den Kläger Daniel Johansson lustig und greift das Cake-Thrower Thema auf. Quelle: Telegram

Geld regiert die Welt

Als das Interview mit Lars Olofsson von dem Tortenwurf unterbrochen wurde, wollte er gerade über den möglichen Zusammenhang zwischen der ICBC und Juicy Fields sprechen. Über merkwürdige Sponsorings und über ein Netz von Firmen-Kooperationen.

Die öffentliche Debatte entwickelt sich meiner Meinung nach in eine ethische Richtung. Ist man dafür verantwortlich, einen Background-Check zu den Firmen zu machen, von denen man Geld annimmt? Oder dafür, dass man für Juicy-Fields unwissend Werbung geschaltet hat?

Wie schnell sich eine betrügerische Firma in einer noch so jungen Industriesparte breit machen kann, ist in meinen Augen beängstigend.

Ein Statement seitens der ICBC zu den Vorfällen und der vorausgegangenen Ausladung des schwedischen Anwalts, Lars Olofsson, würde mich interessieren.

Meiner Meinung ist zu diesem Zeitpunkt ein Fazit überhaupt nicht möglich. Solange in Deutschland nicht verurteilt wird, gilt die Unschuldsvermutung. Daher halte ich mich bedeckt, werde den ganzen Sachverhalt aber natürlich weiter verfolgen. Am zweiten Tag der ICBC setzte ich das Interview, bewacht von einem Security-Angestellten der ICBC fort. Ob wir beobachtet oder bewacht wurden, war mir nicht ganz klar.

Lars Olofsson im Interview mit CannabisBlog.eu - bewacht von einem Security-Angestellten
Am zweiten Tag der ICBC Berlin 2023. Bewacht von einem Security-Angestellten

Einige Tage später bedankte sich Lars Olofsson bei mir mit einem Video:

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Lars Olofsson am 7. Juli 2023 via YouTube. Verbal angegriffen wurde ich nicht, habe es zumindest nicht mitbekommen.

Forsetzung folgt

Welche Rollen die einzelnen Personen und Firmen haben, was hinter dem Tortenwurf steckt und was die sogenannten “Masterminds” hinter Juicy Fields als nächstes vorhaben, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar.

Der Lamborghini war übrigens von einem Autohaus gemietet, aber, dass Juicy Fields es versteht, sich effektiv in Szene zu setzen, sollte spätestens seit der verrückten Spannabis-Party im vorherigen Jahr klar sein. Wenn ihr Lust habt, euch intensiver mit dem Thema zu beschäftigen, kann ich euch diesen Film vom ZDF, genau wie den Podcast Cannabis Cowboys empfehlen.

Während meiner Zeit bei der ICBC Berlin 2023 hatte ich natürlich auch tolle Momente und Begegnungen, auf die ich noch in den folgenden Beiträgen zurückkommen werde. 

Auf einige Aspekte kann ich zum jetzigen Zeitpunkt, aufgrund der Unschuldsvermutung, nicht eingehen.

It’s a well-known fact that tall people are evil. ~ Kevin Hart

Schreibt bei Fragen und Anmerkungen gerne in die Kommentare und abonniert den Cannabis Blog Newsletter, damit ihr in der Zukunft keine Beiträge mehr verpasst!

Rauchige Grüße

GD420


Swabian Extracts – Ein Interview mit dem deutschen Grower und Hashmaker

Der in Spanien lebende Schwabe, Grower und Hashmaker Swabian Extracts lässt spätestens seit diversen Cup-Platzierungen die Herzen deutscher Cannabis-Cannasseure höher schlagen. In der Social-Media-Welt hält sich der Cannabis-Aficionado eher bedeckt. Ich hatte jedoch kürzlich die Möglichkeit ein interessantes Gespräch mit dem deutschen Extraction-Artist zu führen, während der Duft von Kush Mints und Jokerz in der Luft lag.

Swabian Extracts im Interview mit CannabisBlog.eu

GD420: Ich grüße dich! Magst du dich für die, die dich noch nicht kennen, kurz vorstellen?

Swabian Extracts(SE): Hallo! Die meisten kennen mich unter dem Namen Swabian. Ich komme ursprünglich aus dem Stuttgarter Raum, lebe und arbeite zur Zeit jedoch in Spanien.

GD420: Wir kommen gleich dazu, was du genau in Spanien machst. Wann hattest du deine erste Berührung mit Cannabis und wie kam es dazu?

Growen war noch weit entfernt..

SE: Das hat bei mir relativ typisch angefangen, würde ich sagen. Ich habe mit circa 15 Jahren das erste Mal mit Freunden Gras probiert und so ein Jahr später wurde dann schon fast täglich geraucht. Growen und so weiter war damals aber noch weit entfernt.

GD420: Kannst du erklären, woraus deine Arbeit in Spanien genau besteht? Ich bin auf dich aufmerksam geworden, als ich Platzierungen bei Cups in diesem und im letzten Jahr von dir gesehen habe.

SE: Die Arbeit hier unten besteht hauptsächlich aus dem Anbau von Cannabis, dem Waschen von Hash und der Produktion von lösungsmittelfreien Extrakten. Hauptsächlich Live Rosin und ab und zu auch ein wenig Full Melt Hash.

Cannabis selber anbauen

GD420: Seit wann baust du selbst an und wieso hast du dich dazu entschlossen?

SE: Selbst angebaut wird, seit es die Wohnsituation in Deutschland zugelassen hat. Das war circa 2009. Ein großer Grund war auch damals, dass man Mitte der 2000er Jahre in Deutschland massive Probleme mit gestrecktem Gras hatte. Zu dieser Zeit haben auch schon zwei Freunde von mir selbst angebaut. Auch das hat mich nochmals motiviert, weil deren Qualität doch schon relativ gut war für diese Zeit.

Frisches Live Rosin, Swabians Fotosammlung

Die eigenen Extrakte

GD420: Seit wann extrahierst du dein eigenes Material? Wie sahen die Anfänge aus?

SE: Ich habe relativ kurz nach meinem ersten Grow damit angefangen, den eigenen Trim zu waschen. Aber anfangs habe ich alles noch sehr einfach gehalten mit dem Camping Washer und natürlich gab es damals auch noch keine Freeze Dryer. Seit ungefähr fünf Jahren wasche ich jedes Mal meine komplette Ernte.

GD420: Wie hast du dir das nötige Wissen in diesem speziellen Bereich angeeignet?

SE: Das meiste habe ich damals tatsächlich über Youtube gelernt. Bubbleman und auch Frenchy Cannoli wären da zu erwähnen. 

Heutzutage gibt es guten Content zu dem Thema auf YouTube unter anderem von LowTemp Industries oder auch GoPurePressure.

Während der Spannabis gibt es in Barcelona immer einige Workshops von teilweise ziemlich bekannten Hashmakern, an denen man teilnehmen kann, wenn man ein bisschen tiefer in die Materie eintauchen möchte.

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Fresh Frozen Demo von LowTemp Industries

GD420: Wieso konzentrierst du dich bei der lösungsmittelfreien Extraktion auf „Live Rosin“?

SE: Live Rosin wird aus frisch geernteten Pflanzen hergestellt (FreshFrozen). Diese werden nach der Ernte innerhalb kürzester Zeit eingefroren. 

Es ist eine ewig lange Diskussion bezüglich Live Rosin vs. Rosin.

Also Rosin, das aus Hash hergestellt wurde, bei welchem die Plants zuvor erst getrocknet wurden, kann von genauso hoher Qualität sein.

Die Terps vom Hash und  auch des Rosins sind bei FreshFrozen grundsätzlich stärker und auch die Farbe des Endprodukts ist meist ein wenig heller. 

Über den Effekt kann man ebenso lange debattieren. Ich persönlich bin der Meinung, dass Hash (und daraus dann Rosin), das aus gut angebauten (organisch bevorzugt) Flowers, welche schonend über 10-14 Tage getrocknet wurden, hergestellt wird, den stärksten Effekt hat, der auch am längsten anhält.

Aber der Markt momentan favorisiert hauptsächlich Live Rosin und FreshFrozen Hash und natürlich ist es für die meisten Grower und Hashmaker auch vom Platz- und Zeitmanagement her einfacher, vor dem Extrahieren nicht erst seine ganze Ernte trocknen zu müssen.

Extract-Competitions

GD420: Magst du erzählen, an welchen Cups du bisher mit deinen Extrakten teilgenommen hast?

Credit: @macrohuana for Full Moon Sesh Madrid 2022

SE: Seit 2020 habe ich diverse Male am „Masters Of Rosin“, der „Full Moon Sesh“, dem „EGO Clash Barcelona“ und der „Secret Sesh Barcelona“ teilgenommen. Hervorzuheben sind der zweite Platz bei der Full Moon Sesh in Madrid (2022) und der erste Platz bei der Secret Sesh in Barcelona (2023). Beide Male mit Live Rosin (genau wie die Entries bei den anderen Competitions).

Aktuelle Favoriten

GD420: Hast du eine Lieblings Strain-Familie/einen Lieblingsstrain? Womit arbeitest du momentan am liebsten beim Hash-Waschen?

SE: Also zur Zeit ist Blueberry Tartz aus meiner eigenen Selektion mein Favorit. Der Cross ist Zkittlez x Blue Power, der Breeder ist Sin City Seeds und man hat sehr schöne Zkittlez aber auch Sour/Kush Terps. Außerdem auch Kush Mints (Rapid Hippy Cut). Einfach ein richtiger Top Strain in jeder Hinsicht.

Credit: @macrohuana for Full Moon Sesh Madrid 2022

Wenn man auf der Suche nach Top-Washern ist natürlich GMO, oder auch die meisten GMO Crosses.

Einer der besten Washer momentan in meinem Line-up ist jedoch Grapes and Cream, ein Cross aus Grape Pie und Cookies & Cream.

Gegenwart und Zukunft

GD420: Wieso bist du nach Spanien gegangen und würdest du sobald hier legalisiert/entkriminalisiert wurde zurückkommen?

SE: Mich hat die entspannte Gesetzeslage nach Spanien getrieben. Hier lässt es sich momentan noch um einiges entspannter arbeiten. 

Ja mal schauen wie es in Deutschland laufen wird und was es letztendlich für Möglichkeiten gibt. Es wäre auf jeden Fall sehr interessant, in einem legalen Rahmen in seinem Heimatland zu arbeiten, aber ja, schauen wir mal.

GD420: Dann also: German engineered & produced?

SE: Ja, das ist natürlich das Ziel.

Swabian grown – german engineered.

GD420: Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast.


Folgt Swabian auch auf Instagram. Ich freue mich besonders darauf, in Kürze die Extrakte von Swabian probieren zu dürfen. Interviews dieser Art machen einen riesigen Spaß. Es ist schön zu sehen, dass deutsche Extraction-Artists auf internationaler Ebene mithalten können. Ich bin gespannt, wie Swabian Extracts bei der Full Moon Sesh in Berlin abschneiden wird. Ich werde hier in Zukunft öfter Interviews mit interessanten Personen aus der Community führen. Stay tuned!

Schreibt bei Fragen oder Anregungen gerne in die Kommentare oder sendet eine Mail an info@cannabisblog.eu

Rauchige Grüße

GD420


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