Schlagwort: Cannabis-Geschichte

5 Bücher für Cannabis-Enthusiasten

CannabisBlog.eu – GD420 hat für euch seine Top 5 Bücher für Cannabis-Enthusiasten zusammengestellt. Egal ob Autobiografie, Best Of, Fotoband oder wissenschaftliche Literatur – in der Top 5 ist für jeden Cannabis-Liebhaber etwas dabei.

Top 5 Cannabis-Buch-Empfehlungen

Bücher sind ohnehin klasse und Cannabis ist für mich schon lange ein spannendes Thema. Nicht nur der Konsum und der Anbau, auch die kulturellen und historischen Hintergründe interessierten mich schon früh. Also fing ich vor einiger Zeit an Bücher rund um meine Lieblingspflanze zu sammeln. Ein guter Freund meinte, dass es an der Zeit sei einige Favoriten mit euch zu teilen. In der folgenden Liste stelle ich euch 5 Bücher für Cannabis-Enthusiasten vor. Falls ihr auch eine passende Empfehlung habt, schreibt sie gerne in die Kommentare.

Bücher explizit zum Thema Cannabis-Anbau und Zucht tauchen in der folgenden Liste nicht auf. Der Wissensstand heute ist ein ganz anderer als noch vor einigen Jahren, daher sind viele dieser Titel schnell veraltet. Meine Empfehlungen beziehen sich daher auf Bücher die, die kulturellen Hintergründe oder die Geschichte der Cannabispflanze beleuchten und außerdem ohne Schwierigkeiten, zu humanen Preisen zu finden sind. Die Reihenfolge der Liste spielt, wie auch bei meinen Stoner-Film-Empfehlungen, keine Rolle.

5 Bücher die jeder Cannabis-Enthusiast lesen sollte, Nr 1 Mr Nice
Englische Ausgabe von Vintage aus dem Jahr 1998. 466 Seiten, Schwarz-Weiß Fotos im Mittelteil

1. Mr. Nice – Eine Autobiografie des größten Cannabis-Schmugglers unserer Zeit

Mr. Nice ist die faszinierende Autobiografie des berühmten walisischen Drogenschmugglers Howard Marks. In diesem Buch schildert Marks seinen Weg vom Oxford-Absolventen zu einem der weltweit bekanntesten Cannabis-Dealer, der in den 1970er und 80er Jahren das globale Cannabisgeschäft maßgeblich mit beeinflusste. Mit Geschichten über 40 gefälschte Identitäten, diverse Scheinfirmen in verschiedenen Ländern, Kontakte zu Geheimdiensten wie dem MI6 und der CIA und einer erstaunlichen Flucht vor dem Gesetz, gibt Marks einen humorvollen Einblick in einen spannenden Teil der Cannabis-Kultur der damaligen Zeit. 

Mr Nice ist ein Muss für alle, die sich für die faszinierenden Persönlichkeiten in der Geschichte der Cannabis-Welt interessieren und Lust auf spannende “True Crime” Geschichten haben. Veröffentlicht wurde das Buch bereits 1996, im Jahr 2010 folgte dann auch die Film-Adaption mit dem selben Titel. Mr Nice ist als Buch nach wie vor erhältlich, ich habe ein älteres, bereits vergilbtes Exemplar mit interessanten Randnotizen für 2€ auf dem Flohmarkt gefunden.

2. “High Times” Greatest Hits – 20 years of smoke in your face – Ein Sprung in die Vergangenheit

High Times Greatest Hits aus dem Jahr 1994 ist eine Sammlung der besten Artikel und Beiträge aus der goldenen Zeit der legendären Zeitschrift High Times Magazine, die seit den 1970er Jahren ein Sprachrohr der Cannabis-Kultur und der Gegenkultur im Allgemeinen darstellt. Das Buch bietet eine faszinierende Rückschau auf die Entwicklung der Cannabis-Bewegung (in den USA), von Aktivismus und Legalisierungsbemühungen bis hin zu den großen kulturellen Ereignissen, die die Szene damals prägten.

5 Bücher die jeder Cannabis-Enthusiast lesen sollte, Nr 2 High Times Greatest Hits
Amerikanische Erstausgabe von 1994, veröffentlicht bei St. Martin’s Press. Die Blattrippen des abgebildeten Blattes sind haptisch spürbar. 183 Seiten.

Mit Artikeln von und über prominente Persönlichkeiten, wegweisenden Reportagen und ikonischen Fotos ist dieses Buch eine unverzichtbare Quelle für jeden, der sich mit der Geschichte und der kulturellen Bedeutung von Cannabis auseinandersetzen möchte. Es fängt die rebellische, kreative und politische Energie der Cannabis-Kultur ein und ist gleichzeitig ein Zeitdokument für eine spannende Zeit, die sich in einem schnellen Wandel befand. Ich habe dieses Buch verschlungen, oft Bilder daraus bei Instagram gepostet und liebe es nach wie vor einen der Artikel rauszusuchen und in eine andere Zeit einzutauchen. Das Buch ist zum größten Teil (bis auf den Mittelteil) in schwarz-weiß gestaltet.

3. Higher: The Lore, Legends, and Legacy of Cannabis – Hochglanz Fotos treffen auf Nerd Wissen

Kommen wir jetzt mal zu einem aktuelleren Buch. Higher (veröffentlicht am 4. April 2023) von Dan Michaels, mit Fotos von Eric Christiansen (@eric.nugshots bei Instagram) ist eine Hommage an einige bedeutende Cannabis-Genetiken, Persönlichkeiten und Momente der Cannabis-Geschichte. Mit tiefgehenden Interviews, faszinierenden Hintergrundgeschichten und eindrucksvollen Fotografien zu 100 der bekanntesten Kultivaren unserer Zeit bietet Higher einen umfassenden Überblick über die kulturelle und historische Bedeutung von Cannabis und ist gefundenes Fressen für jeden Weed-Nerd. Das Buch ist nicht nur eine Hommage an die Pflanze Cannabis, sondern auch eine inspirierende Reise durch die Kunst, den Aktivismus und den gesellschaftlichen Wandel, die Cannabis über Jahrzehnte hinweg begleitet haben.

Nr 3 Higher mit Bilder von Eric Nugshots
Nicht nur das Cover ist grandios, auf 320 farbigen Seiten finden sich geniale Fotografien gepaart mit interessanten Infos wieder.

Mit unterhaltsamen Fakten, fesselnden Geschichten und beeindruckenden Porträts von Szene-Fotograf Eric “Nugshots” Christiansen von den 100 beliebtesten Cannabissorten bietet das Buch einen umfassenden Überblick über die faszinierende Welt von Marijuana. Michaels beleuchtet die Herkunftsgeschichten moderner Cannabissorten, von ihren Anfängen auf dem Hippie-Trail in Zentralasien bis hin zum heutigen Emerald Triangle in Kalifornien.

Das Buch gibt einen wirklich besonderen fotografischen Einblick und zeigt wunderschöne Pflanzen mit den dazugehörigen Herkunftsgeschichten. Ein wirklich tolles Nachschlagewerk. Zudem enthält Higher Informationen über die Anatomie der Pflanze, ihre Zucht und die verschiedenen Konsumarten im Laufe der Zeit.

4. Cannabis: Evolution and Ethnobotany

Hierbei handelt es sich in meinen Augen um DAS Standardwerk, wenn man sich wissenschaftlich mit der Herkunft und der Entwicklung von Cannabis auseinandersetzen möchte.

Das Buch Cannabis: Evolution and Ethnobotany ist ein tiefgründiges Werk, das die Herkunft und frühe Evolution von Cannabis untersucht. Die Autoren Robert C. Clarke (übrigens ein Freund von Sam the Skunkman) und Mark D. Merlin analysieren dabei die komplexe Beziehung zwischen Mensch und Pflanze, die über Jahrtausende gewachsen ist.

5 Bücher die jeder Cannabis-Enthusiast lesen sollte, Nr 4 Cannabis: Evolution and Ethnobotany
434 Seiten geballte Ladung Wissen rund zur Herkunft und Geschichte der Cannabis-Pflanze. 2013 erschienen bei University of California Press.

Das Buch beleuchtet die Rolle von Cannabis in verschiedenen Kulturen – sei es als Rohstoff, Nahrungsmittel oder für spirituelle und medizinische Anwendungen. Mit wissenschaftlicher, fast akribischer Genauigkeit erforschen sie, wie diese vielseitige Pflanze die Entwicklung menschlicher Zivilisationen beeinflusste und welche Veränderungen Cannabis durch den menschlichen Eingriff erfahren hat. Keine leichte Kost, aber eine geniale Grundlage für ernsthafte Recherchen in dem Bereich. Meine Ausgabe befindet sich momentan bei einem Freund in der Nähe von Amsterdam.

5. M’ Hashish. (Kiff)geschichten aus Marokko

Schließen wir die Liste der Top 5 Bücher für Cannabis-Enthusiasten mit etwas leichterer Kost ab. Und zwar mit einem Buch welches man einfach mal zwischendurch rausholen kann um daraus eine Geschichte zu lesen. M’Hashish (erstveröffentlicht im Jahr 1969) ist eine Sammlung lebhafter, aus westlicher Perspektive teilweise fremder, Erzählungen von Mohammed Mrabet (1936 geboren), die den Leser in die Welt des marokkanischen Haschischs und der Kultur der Rif-Region entführt.

Mrabet, im Rifgebirge geboren und in Tanger aufgewachsen, arbeitete als Fischer, Hotelangestellter und Barmixer. Dort begegnete er berühmten US-Autoren wie William S. Burroughs, Tennessee Williams oder Paul Bowles. Bowles, der ein enger Freund von Mrabet wurde, nahm seine Geschichten auf und übersetzte sie ins Englische. Mrabet spricht Moghrebi, eine Sprache für die es keine Schrift gibt. Ohne Bowles Übersetzungen wären die Geschichten schnell in Vergessenheit geraten. Trotz Analphabetismus erlangte Mrabet durch Paul Bowles so internationale Anerkennung als Erzähler und auch als Maler. Er ist verheiratet und Vater von drei Kindern.

Nr 5 MHashish - Geschichte aus Marokko
Deutsche Taschenbuchausgabe von 1990, erschienen im Goldmann-Verlag. 88 Seiten. Das Cover hat mich beim ersten Anblick im Kopf direkt in eine Straßenszene in Marokko katapultiert.

Seine Werke sind bekannt für ihre authentische Darstellung der marokkanischen Kultur und Lebensweise, insbesondere aus der Perspektive eines Menschen im Haschischrausch. Zwischendurch wurden auch interessante, geschichtliche Infos gestreut.  M’Hashish bietet nicht nur spannende Einblicke in die lokalen Traditionen, sondern stellt auch auf unerwartete Art und Weise die Verbindung zwischen Mensch, Drogenkultur und Gesellschaft dar. Dank der kurzen Geschichten perfekt für unterwegs geeignet. Ich habe mein Exemplar vor einem Jahr in einem Antiquariat für 3€ gefunden.

“5 Bücher für Cannabis-Enthusiasten”

– es ist garnicht so einfach es bei so einer Liste allen recht zu machen, daher betone ich, dass es sich hier um eine persönliche Favoritenliste handelt, die ich in Zukunft auch möglicherweise ergänzen werde. Auch das Thema Anbau-Literatur werde ich zu einem späteren Zeitpunkt noch beleuchten.

Ich hoffe, dass ich für die eine oder andere Inspiration sorgen konnte. Jetzt wo die Tage langsam wieder kürzer werden und sich das Jahr gemächlich dem Ende nähert, ist ein Buch eine schöne Möglichkeit zu entspannen, zu sich zu finden und um einen ungemütlichen Nachmittag etwas gemütlicher zu machen. In hoffe, dass in meiner persönlichen Liste der 5 Bücher, die jeder Cannabis-Enthusiast lesen sollte für jeden etwas passendes dabei ist.

Jetzt bin ich gespannt! Schreibt eure eigenen Cannabis-Literatur-Tipps gerne einfach unten in die Kommentare.

Abonniert gerne auch den CannabisBlog.eu Newsletter und @germandank420 auf Instagram um in Zukunft keine weiteren Beiträge zu verpassen.

Rauchige Grüße

Euer GD420

Skunk – Wie ein Strain die Welt eroberte 

In den 80er Jahren tauchte mit der Cannabis-Sorte Skunk ein Strain auf dem Radar auf, der die europäische Cannabis-Kultur nachträglich prägen sollte. Wir tauchen gemeinsam ein in die 60er Jahre der USA, in spannende Geschichten und einen entscheidenden Teil der Cannabis-Geschichte, der maßgeblich dazu geführt hat, dass Amsterdam zum neuen Hotspot für Cannabis-Touristen in Europa wurde. 

Das Sortenprofil vom Skunk

Zu Beginn möchte ich kurz auf die Eigenschaften der Sorte Skunk eingehen, die übrigens später auch den ersten, jemals ausgetragenen High Times Cannabis Cup im Jahr 1988 gewonnen hat (auch wenn dieser damals nur aus 3 Jury-Mitgliedern bestand). 

Skunk ist ein aus Kalifornien stammender Strain der 70er Jahre. Die Sorte hat indoor eine Blütezeit von circa 60 Tagen (für den bekannten körperlichen Effekt) und hat einen deutlich höheren Ertrag als die anderen zu dieser Zeit bekannten Sorten. 

Ein Outdoor Grow mit der Skunk #1
Ein Skunk-Grow aus dem Jahr 1979 vom icmag.com-User @Madjag

Der Strain Skunk (“skunk” ist das englische Wort für Stinktier) ist für sein intensives und markantes Aroma bekannt. Es verströmt einen starken, durchdringenden Duft (Gestank? Liegt wohl im Auge des Betrachters), der oft als “skunkig”, erdig oder moschusartig beschrieben wird. Dieses unverwechselbare Aroma hat dem Strain seinen Namen verliehen und ist eine seiner charakteristischen Eigenschaften. Die Blüten neigen zu Foxtailing und haben in der Regel eine von dunkel- bis giftgrün variierende Farbe. Sie bilden vielen, orangefarbenen oder braune Pistillen.

Skunk #1 Blüte getrocknet
Eine Nahaufnahme einer fertig getrockneten Blüte Skunk #1 von 2017. Credit für das Foto geht an @stoner.bazaar – folgt ihm auf Insta für mehr geniale Fotos!

Die späten 60er Jahre

Die Hippies der 60er Jahre haben dazu beigetragen, dass Cannabis-Saatgut seinen Weg in die westliche Welt gefunden hat. Diese jungen, sich zur Gegenkultur zählenden Menschen hörten nicht nur Psychedelic Rock, sondern besuchten auch die Länder auf der Route des “Hippie-Trails” und brachten später Cannabis-Saatgut mit zurück in ihre Heimatländer.

Notiz: Für all die, die sich näher mit dem Hippie Trail auseinander setzen wollen, empfehle ich das Buch “Hippie” von einem meiner Lieblingsautoren, Paulo Coelho.

Amsterdam zählte übrigens zu dieser Zeit als “Magic Center” (auch aufgrund der damals schon drogenfreundlichen Politik). Als einer von zwei Hotspots (neben dem Piccadilly Circus in London) der Gegenkultur in Europa zog die niederländische Hauptstadt viele Freigeister und Hippies an. Zu dieser Zeit begannen auch amerikanische und europäische Grower mit Samen aus Ländern wie Afghanistan, Indien oder Thailand in ihren Heimatländern Cannabis anzubauen. Die amerikanischen Grower nutzen außerdem, aufgrund der geografischen Nähe, auch die aus Mexiko und Kolumbien stammenden Landrassen.

Ein Grower namens Jingles soll dann in den frühen 70er Jahren in Kalifornien eine weibliche Afghani-Pflanze mit dem Pollen eines Colombian Gold-Männchens bestäubt haben. Ein Weibchen aus der daraus resultierten F1-Generation soll wiederum mit Acapulco Gold-Pollen bestäubt worden sein. Es ist ein offenes Geheimnis, dass diverse Samenbanken später unter dem Namen Skunk #1 Seeds vermarktet haben, die andere Elternpflanzen nutzen.

Jingles Artikel Blotter Magazine 1979
Unter dem Namen Selgnij (Jingles rückwärts geschrieben) veröffentlichte Sam the Skunkman 1979 in der vierten Ausgabe des Blotter Magazines einen Artikel zum Thema Cannabis-Anbau und -Zucht.

Aus dieser (womöglich einer der ersten) Hybrid-Züchtungen ist dann die Sorte namens Skunk hervorgegangen. In der darauffolgenden Zeit wurden Stecklinge und das Saatgut vom Skunk durch verschiedene Gruppen in Kalifornien vertrieben und durch Selektion beeinflusst. Die Variante eines damaligen, aus der Bay Area stammenden Kollektivs namens Sacred Seeds sollte den weiteren Weg ebnen.

Sam the Skunkman

Das Züchter-Kollektiv wurde 1976 gegründet. Bei Sacred Seeds spielte der Grower und Breeder mit dem Spitznamen “Sam the Skunkman” (bürgerlich David Paul Watson) eine entscheidende Rolle; möglicherweise war er aber auch das “Kollektiv”. 

Er soll über Jahre hinweg in den 70er Jahren an der Skunk-Genetik gearbeitet haben. Diverse Quellen erwähnen Selektions-Projekte mit tausenden Pflanzen. Die Arbeit und seine Hingabe führten womöglich zu der Genetik, die wir heute unter dem Namen Skunk kennen und schätzen. Einige sind seit langem der Meinung, dass es sich bei Jingles und Sam the Skunkman um ein und dieselbe Person handelt. Dies kann ich jetzt anhand von zuverlässigen Informationen bestätigen. Sam’s oder Jingles’ Skunk sollte bald alles auf den Kopf stellen!

Notiz: Sam the Skunkman ist heute im icmag.com-Forum als Moderator aktiv, lebt in Amsterdam, ist seit 1990 CEO seiner Firma HortaPharm BV und ist mitverantwortlich für die Pflege der digitalen Cannabis Bibliography auf icmag.com. Er verkauft regelmäßig Saatgut über seedbay unter dem Markennamen “Cultivators Choice”. Die Samenbank Cultivators Choice wurde von Sam the Skunkman im Jahr 1985 nach seiner Ankunft in Amsterdam gegründet (so hat er Sacred Seeds weitergeführt). Er hat in den Niederlanden den Eigenanbau von Cannabis mit seiner Skunk-Genetik, aufgrund der kürzeren Blütephase überhaupt erst möglich gemacht.

Skunk – Eine neue Generation Cannabis-Hybriden

Die Vorteile der neuen Sorte namens Skunk waren schnell in aller Munde. Wernard Bruining, der Gründer des ersten holländischen Coffeeshops und derjenige der Sam the Skunkman später nach Amsterdam holte, sagte Jahre später in einem Interview: “Skunk war der Strain, der uns zum Durchbruch verhalf; es hatte weniger Blätter und mehr Pistillen.”

Das Logo von Sacred Seeds. Quelle/Credit: seedfinder.eu

1979 verkaufte Sacred Seeds im Homegrown Katalog zum ersten Mal Skunk-Samen. Skunk #1 wurde in kürzester Zeit zu einem absoluten Verkaufshit. Die Grow-Community in Kalifornien feierte es damals, die neue Sorte schon im Oktober ernten zu können. Der Indica-typische Effekt war für viele damals jedoch uninteressant. Daher wurde Skunk kurz darauf auch das erste Mal mit den bereits bekannten Sorten gekreuzt, um den belebenden Effekt mit der kürzeren Blütephase zu kombinieren.   

Skunk Hype

Es gab ursprünglich 28 verschiedene Skunk-Sorten im Sacred Seeds Katalog, sortiert nach Blütedauer. Die Skunk #1 war die mit der kürzesten Blütephase und gewann wortwörtlich das Rennen. Das war eine enorme Errungenschaft. Die zuvor bekannten Landrassen waren deutlich ertragsschwächer als die neue Sorte Skunk. War das der erste Strain- Hype? 

Sam the Skunkman bekam kurze Zeit später auch von den Haze-Brüdern aus Santa Cruz die Haze Genetik und sicherte sie über Jahre, bis er in den späten 80er Jahren aufgrund diverser Probleme die USA verließ und nach Amsterdam zog. Dort setzte er seine Arbeit fort und revolutionierte mit einigen anderen spannenden Personen die europäische Cannabis-Kultur. Dabei spielte das Skunk eine entscheidende Rolle. Dazu in Kürze mehr.

Notiz: Die Brüder, die sich den Namen Haze Brothers gaben, bauten nie selbst Cannabis an und waren auch keine Brüder. Die drei waren Schmuggler, die Haze in großen Mengen kauften und es von Santa Cruz zur Ostküste brachten. In den 70er Jahren kam so gut wie das gesamte Haze an der Ostküste, besonders in der “tri-state area” (New York, New Jersey und Connecticut) von den Haze-Brüdern. Die wahren “Haze-Brüder”, die sich jedoch nie so nannten, waren die beiden Grower “G” und “R”(R.L.). Sie gelten als die Breeder vom Haze, ernteten Jahr für Jahr um die 60 Kilogramm der Sorte und verkauften sie an die drei Schmuggler. Sam the Skunkman war der Nachbar von “G” und bekam von den beiden Growern die Original Haze-Genetik, die er dann später mit in die Niederlande brachte.

Europäische Cannabis-Geschichte

Heute sind viele dieser spannenden Geschichten von den meisten längst vergessen. Wir können zwar nicht in die Vergangenheit reisen, aber zumindest hin und wieder dafür sorgen, einen Eindruck davon zu erhaschen. Ich habe mich in den vergangenen Wochen intensiv mit der europäischen Cannabis-Geschichte auseinandergesetzt und kann euch eins sagen: Das alles in einen stimmigen Zusammenhang, in chronologischer Reihenfolge zu bringen, ist gar nicht so einfach. 

Ich bin im Laufe meiner Recherche auf viele widersprüchliche Informationen gestoßen. Man darf nicht vergessen, dass die meisten der Leute, die eine Rolle in der Entwicklung von Cannabis im 20. und 21. Jahrhundert gespielt haben, jahrelang gegen Gesetze verstoßen haben und es in einigen Ländern teilweise heute noch tun. Die Informationslage ist daher nicht immer.. die zuverlässigste. Dazu kommt das extreme Greenwashing von einigen Firmen. Ein besonderer Dank gilt daher Todd McCormick, der mir sehr mit meiner Recherche geholfen hat. In den folgenden Wochen werde ich weitere, spannende Beiträge hier mit euch teilen.

Ich finde es spannend, zurückzuspulen und Cannabis-History ein Stück weit von vorne erleben zu dürfen und versuche, euch bestmöglich daran teilhaben zu lassen. 

Folgt mir gerne auch auf Instagram, um auf dem Laufenden zu bleiben!

Rauchige Grüße

GD420

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